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Von wegen Service im Amt

20.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:46 Uhr

Zum Artikel "Es wird fleißig gebaut", DK vom 13. Januar:

Gewissermaßen verwundert nahm ich die Aussage des Sachgebietsleiters Andreas Eberl zur Kenntnis. Dieser gab an, dass viele Bürger aufgrund von Lageplänen und mündlich vorgetragenen Bauwünschen bei formlosen Anfragen wissen wollen, welche Chancen ihr Vorhaben habe. Genau dieser Praxis kamen wir im Rahmen einer mündlichen Anfrage bei einem Termin in Neuburg nach. Nachdem unserer zweiten Tektur nicht stattgegeben wurde, mussten wir leider erfahren, dass die Verlässlichkeit von Aussagen, die in seinem Verantwortungsbereich getroffen werden, wohl sehr stark von seiner persönlichen Befindlichkeit abhängt. Dagegen zeigt er sich erfrischend einfallsreich wenn es darum geht, seine Argumentationslinie zu verteidigen. Da wird auch kurzerhand eine Straßengrenze versetzt, wenngleich das Vermessungsamt diese Einschätzung nicht teilen mochte. In unserem Fall, der sich über Monate ausdehnte, verhielt sich das Bauamt in genau der Weise, wie es Landratsstellvertreter Alois Rauscher eben nicht verstehen möchte. Nämlich als Verhinderungsbehörde und als nichts anderes als das. Wie Herr Rauscher in diesem Zusammenhang auf den Begriff "Servicecharakter" kommen kann, erschließt sich uns beim besten Willen nicht, zumal er persönlich in den Fall involviert war aber völlig untätig blieb. Zumindest ein Gespräch hätte man sich vom stellvertretenden Landrat ja doch erhofft. So wirkt das "Amt mit der größten Außenwirkung" nach außen oftmals allenfalls als Amt mit unangenehmsten Auswirkungen. In diesem Zusammenhang lege ich den Artikel unter der Rubrik "Selbstbeweihräucherung" zu meinen Akten.

Als wir uns am Ende gezwungen sahen, rechtlichen Beistand zu suchen, kam plötzlich sehr schnell ein Kompromiss zustande, der zuvor - ohne anwaltschaftliche Vertretung - auf gutsherrenartige Weise von Herrn Eberl abgetan wurde. Leider kam die Genehmigung viel zu spät für eine Aufstockung vor dem einbrechenden Winter, denn schließlich wird das Haus auch während der Bauphase bewohnt. Ob das Absicht war? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Bernd Krautmann, Gachenbach