Zum Auftakt lesen Promis aus ihren Lieblingsbüchern

12.12.2008 | Stand 03.12.2020, 5:21 Uhr

Liest am Freitag in der Wirtschaftsschule: der Schauspieler Winfried Frey. - Foto: Stengel

Neuburg (pes) Literatur in den Klassenzimmern, in der Turnhalle und sogar im Landratsamt. Für die 14 Klassen der Neuburger Wirtschaftsschule steht der kommende Freitag, der letzte Schultag vor den Weihnachtsferien, ganz im Zeichen des Lesens.

Die Einrichtung ist eine von bundesweit 104 und bayernweit neun Schulen, die von der Kultusministerkonferenz auserwählt wurden für das Projekt "Pro Lesen". Eine Initiative, die nicht nur Lust auf Literatur wecken, sondern auch Anreize für den Unterricht und Lehrmethoden liefern soll, wie die Projektleiterin Marion Wohlsperger betont. Seit Wochen hat die Fachlehrerin für Deutsch die Auftaktveranstaltung geplant, die an der Wirtschaftsschule im Lauf des kommenden Jahres einen kräftigen Nachhall in Sachen Lesekompetenz und Leselust erfahren soll.

Vorerst aber sind in den Augen der Organisatorin die Hausaufgaben gemacht. Denn neben Schulleiter Fritz Füßl und Mitgliedern des Kollegiums werden am Freitag unter dem Motto "Lesen braucht Vorbilder" auch Promis aus einer Lektüre ihrer Wahl rezitieren. Darunter Landrat Roland Weigert, die Ingolstädter Theaterpädagogin Gabriela Gillert und der Theater- und TV-Schauspieler Winfried Frey ("Theo Berger"), der in der Turnhalle vorträgt. "Freie Textwahl deshalb, weil Lesen kein Zwang sein, sondern Spaß machen soll", so Wohlsperger.

Beginnen werde der Tag mit der Bücherausgabe an die Schüler. Denn neben dem Ja zum Buch solle in jeder Klasse eine kleine Klassenbibliothek eingerichtet werden. Zur Grundausstattung zähle etwa der Duden und ein Exemplar des BGB, des Bürgerlichen Gesetzbuches sowie weitere Nachschlagewerke, derer es im Unterricht an der Wirtschaftsschule von der 7. bis zur 10. Jahrgangsstufe bedarf. Für diese Anschaffungen flössen auch Mittel von der Kultusministerkonferenz, erklärt die Projekt-Leiterin. Denn die Kampagne "Pro Lesen" ziele auch auf ein besseres Textverständnis bei den Schülern ab. Vor allem, so hätten Studien bewiesen, müssten Jungen und Kinder von Migranten auf dem Feld der Literatur ganz besonders gefördert werden. In Gesprächen soll das Thema nach den Vorlesungen weiter vertieft werden. Weitere Partner des Neuburger Netzwerkes Lesen seien die Wirtschaftsjunioren, Buchhandlungen und das Kulturamt, wie die Lehrerin betont. Fortgesetzt wird das Projekt im Lauf des nächsten Jahres unter anderem durch außerschulische Lesenächte und Lesewanderungen und themenbezogene Veranstaltungen. Auch das Musikkorps der Bayerischen Polizei widmet sein Neujahrskonzert am 10. Januar, 19 Uhr, in der Neuburger Parkhalle übrigens der Leseförderung von Kindern und Jugendlichen.

Eine besondere Ehre soll der Wirtschaftsschule zum Ende des Projekts zuteil werden: "Dann erhalten wir von der Kultusministerkonferenz den Status Leseschule verliehen." Und das sei nicht nur ein schmückendes Etikett, "denn es macht uns zu Vorbildern für andere Schulen, denen wir durch dieses Projekt zeigen sollen, was möglich ist."