Stepperg
Die Bauarbeiten zum Flutpolder stehen wieder still

Am geplanten Auslassbauwerk bei Stepperg gibt es Probleme mit der Verankerung der Spundwände

04.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:57 Uhr

Die Bauarbeiten ruhen wieder: Am Auslassbauwerk bei Stepperg geht momentan nichts voran, weil es laut Wasserwirtschaftsamt Probleme mit der Verankerung der Spundwände im Damm gibt - Foto: Schanz

Stepperg (szs) Auf der Baustelle zum geplanten Donauflutpolder Riedensheim-Stepperg steht wieder alles still – nur in den Pfützen hüpfen ein paar Kröten herum. Laut dem federführenden Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt gibt es Probleme mit der Verankerung der Spundwände.

Es ist bereits die zweite Panne bei den Bauarbeiten am Auslassbauwerk.

Ende März fand der feierliche Spatenstich für das Wehr des Flutpolders statt – mit der Bayerischen Umweltministerin Ulrike Scharf. Schon Anfang Juni gab es den ersten Baustopp, als der Spundwandkasten nicht genau an der geplanten Stelle installiert worden war. Das Wasserwirtschaftsamt und das Bauunternehmen Fahrner aus Mallersdorf-Pfaffenberg in Niederbayern einigten sich darauf, die Pläne entsprechend anzupassen: Das geplante Wehr wurde dafür modifiziert.

Jetzt der zweite Zwischenfall beim Verankern der Spundwände im Damm: Laut Wasserwirtschaftsamt geschieht das mit Rohren, die mit Beton gefüllt werden und Anker bilden. „Diese Rohre entsprechen unserer Meinung nach nicht den Anforderungen. Sie wurden nicht so gesetzt, wie es ursprünglich geplant war“, sagt Christian Leeb, der Leiter des Wasserwirtschaftsamtes in Ingolstadt. Seit vergangener Woche ruht deshalb die Baustelle. Wie Leeb erklärt, habe das Bauunternehmen ein statisches Gutachten in Auftrag gegeben, um die Sache zu klären.

„Die Anker werden jetzt überprüft, ob sie so passen, also ob die Stabilität gegeben ist“, erklärt Bauleiter Karl-Heinz Weiß von der Firma Fahrner. Bei Ankern gebe es herstellertechnisch immer kleinere Abweichungen, ein paar lägen über den Toleranzen. „Das ist eigentlich ein rein bürokratischer Akt“, sagt Weiß. Er geht davon aus, dass Ende kommender Woche das Ergebnis des Gutachtens vorliegt und es weitergehen kann.

„Das verzögert unseren Zeitplan wieder, aber wir haben hier keinen Zeitdruck“, sagt Leeb, weil die folgenden Bauarbeiten am Entwässerungsgraben am Finkenstein nicht vom Baufortschritt am Auslassbauwerk am Antoniberg abhängig sind. Am Finkenstein entsteht der Entwässerungsgraben zur Staustufe – mit integrierter Fischtreppe.

Für die Riedensheimer Anwohner hat das Wasserwirtschaftsamt ein kleines Zuckerl in Vorbereitung: einen Brunnen am Ortsausgang. Der Ingolstädter Bildhauer Ludwig Hauser fertigt ihn gerade aus Naturstein sowie den Quarzit Azul Do Macaubas. „Der Schmuckstein steht für die normale Wassermenge, die im Poldergebiet bei Normalbedingungen vorhanden ist. Der große Block entspricht im Gegensatz dazu der Wassermenge im Flutungsfall“, erklärt das Wasserwirtschaftsamt. „Das entstammt dem Bereich Kunst am Bau“, sagt Leeb. Am Ortsausgang, wo auch der Donau-Radwanderweg vorbeiführt, plant das Amt einen kleinen Pavillon mit Infos zum Projekt Flutpolder. Dort soll auf Knopfdruck auch der Brunnen plätschern. „Das im Besitz des Wasserwirtschaftsamt befindliche Grundstück soll als gemütlicher Platz ausgestaltet werden, auf dem die Gemeinde am Wochenende sowohl ihre Feste feiern kann, oder sich die Fahrradfahrer ausruhen können“, so die Behörde.