Sinning
Strahlende Maikönigin

Sinningerin Verena I (Brandl) fährt im Oldtimer vor

28.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:03 Uhr

Durch ein Spalier aus 30 Gastköniginnen betrat Verena I (Brandl) den Ort ihrer Krönung: Vorgängerin Angelika I. (Gawlitza) übernahm die feierliche Übergabe. - Fotos: Hammerl

Sinning (DK Großer Bahnhof für die neue Maikönigin: 30 Gastköniginnen standen Spalier, als Verena I (Brandl) im Oldtimer vorfuhr. Die 24-jährige Sinningerin wurde zur 33. Maikönigin der Maibaumfreunde Neuburg-Schrobenhausen mit Lechgebiet gekrönt und trägt zudem den Titel Bayerische Maikönigin.

Bürgermeister Fridolin Gößl zeigte sich "stolz, nach 27 Jahren wieder eine Maikönigin in der Gemeinde zu haben". Er habe an dem Tag mit den Königinnen viel gelernt - nicht nur, dass es für eine Krönung drei Seiten im Goldenen Buch der Gemeinde braucht, sondern auch zu bewundern, wie professionell sich die Mädels innerhalb kürzester Zeit zum Foto aufstellen. Er heftete Verena I. die erste Anstecknadel an die Schärpe, die ihr zuvor Vorgängerin Angelika I. (Gawlitza) umgelegt hatte.

Die hatte sich mit einer erfrischend offenherzigen und amüsanten Abschiedsrede nach 363 Tagen, in denen sie 6800 Kilometer gefahren, 23 Strumpfhosen verbraucht, 54 Auftritte absolviert, mehr als 500 Autogrammkarten geschrieben und 30 Radlermaßen getrunken hatte und mit acht neuen Dirndln, einer Lederhose in einem Abendkleid ausstaffiert wurde, aus dem Ehrenamt verabschiedet. Als Maikönigin sei sie zwar "nicht direkt eine Produktkönigin", aber was sei schon eine Maifeier ohne Bier oder Spanferkel? Begonnen hatte ihre Königinnenzeit mit Gläserspülen vom Sektempfang vor ihrer Krönung - "quasi vom Küchenmädchen zur Königin". Es folgten zahlreiche weitere Krönungen. Beim Neuburger Volksfest ging ihr bei "beim Autoscooter beinahe die Krone flöten" und beim Limesfest lernte die 22-Jährige, dass mit Limes ein römischer Grenzwall, und kein Modegetränk gemeint war.

Herzhaftes Gelächter erntete Angelika I. für Anmerkungen wie "Es war ein wunderschöner Tag bei der Siegenburger Hopfenkönigin - da war zum ersten Mal meine Mutter nicht dabei". Was, wie sie sich zu ergänzen beeilte, nicht bös gemeint sei. Grüne Woche in Berlin, Glaskugelmarkt im thüringischen Lauscha, Apfelblütenfest in Südtirol - es gab auch überregionale Termine, und der Neujahrsempfang bei Horst Seehofer ließ Angelika überlegen: "Es war interessant - vielleicht werd €˜ ich ja doch einmal Politikerin".

Egbert Wagner, der Vorsitzende der Maibaumfreunde, lobte seine scheidende Königin für ihre Selbstständigkeit. Seine Stellvertreterin Cornelia Kranz moderierte die Krönung, bei der Sophie (9), Emma (7) und Leonie (6) als Trägerinnen von Zepter, Schärpe und Krone fungierten. Anschließend stellte sich Verena I. kurz vor. Sie hat zwei ältere Brüder, ihre Freizeit verbringt sie mit Reiten oder ihrem Hund Finni, einem dreijährigen Australian Sheppard. Als Neuburger Fahnenschwingerin ist sie aktiv beim Schlossfest dabei. Sie freue sich darauf, die Maibaumfreunde, ihre Gemeinde Sinning und den Landkreis zu vertreten. Dass sie mit einem Ford Galaxie 500, Baujahr 1964 vorfahren durfte, hatte sie ihrem Vater Bernhard zu verdanken. Der war zu seinem Nachbarn Oliver Wils gegangen und hatte ihm gesagt: "Du, ich hätte da einen Auftrag für Dich". Woraufhin der sein schönstes Auto aus der Garage holte.