Schrobenhausen
Dem Rassismus eine Absage erteilen

Herbstvollversammlung des Kreisjugendrings ruft zum Kampf gegen Rechtsextremismus auf

22.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:31 Uhr

Interessiert verfolgten die Mitglieder des KJR die Themenauswahl für das Jahresmotto 2016. Am Ende setzte sich der Kampf gegen den Rechtsextremismus durch - Foto: Preckel

Schrobenhausen (DK) Die Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus wählten am Freitag die Delegierten des Kreisjugendrings (KJR) zu ihrem Jahresmotto bei ihrer Herbstvollversammlung in Schrobenhausen. Dazu sollen jetzt Projekte ausgearbeitet werden.

Genau 27 stimmberechtigte Personen aus den verschiedensten Gruppen und Organisationen beim KJR fanden sich im Konferenzraum des BRK in Schrobenhausen ein, um die weitere Vorgehensweise der laufenden Arbeiten im KJR abzuwägen. Gekommen waren aber dann doch rund 50 meist junge Leute aus dem ganzen Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, um mitzuverfolgen, was sich der KJR die kommenden Monate auf die Fahne schreiben will. Alle durften mitreden und mitbestimmen, welches Motto ihnen zurzeit am wichtigsten unter dem Nagel brennt.

Vorsitzende Melanie Stalker: „Wir geben Euch mal vier Themen vor, aus denen ihr wählen könnt.“ Mit Geschäftsführer Guido Büttner und dem engeren Team wurde vorgefühlt. Präsentiert wurden die Vorschläge: ehrenamtliches Engagement in den Jugendverbänden; junge Flüchtlinge in die Gesellschaft zu integrieren; Gefahren und Chancen in Netzwerken und die Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus.

Einfach nur Handheben und Abzählen sollte es aber nicht sein. So kam es, dass die Mitglieder kurz nach Beginn der Herbstvollversammlung schon Pause machen durften, um sich bei Würstl und Getränken intensiv über das zu bestimmende Motto auszutauschen. Stalker und Büttner verteilten kleine rote Punkte, die neben den Vorauswahlthemen geklebt werden sollten und nach rund einer halben Stunde stand das Ergebnis fest: Die Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus solle es sein. Genau heißt es: „Wir treten aktiv ein gegen Rechtsextremismus und Rassismus.“ Dazu soll jetzt mit Infos und Projekten aus den Verbänden zur Stärkung der Zivilcourage in der Bevölkerung aufgerufen werden.

Dass es ohne diese Informationen und Hilfe aus den Verbänden nicht gehe, machte sich schon in der Diskussion breit. Ein Teilnehmer sagte: „Wenn ich sage, ich bin stolz ein Deutscher zu sein, werde ich doch schon automatisch als Rechtsextremist hingestellt.“

Die Auswahl des Jahresmottos für 2016 beim KJR stand nicht allein auf der abzuarbeitenden Tagesordnung. So galt es auch den Haushaltsplanentwurf 2016 abzusegnen, der den Mitgliedern aber nur zur Kenntnis vorgelegt wurde. Insgesamt 1,35 Millionen Euro sind darin in den Ein- und Ausgaben aufgelistet. Landratsstellvertreterin Sabine Schneider: „Der Planentwurf ist vom Empfehlungsausschuss des Kreistages bereits genehmigt“. Nun soll der Kreistag bei seiner Sitzung Anfang Dezember über das vielseitige Werk entscheiden.

Nachdem Bernhard Pfahler vom Roten Kreuz nachfragte, wie lange denn schon ihr letzter Erste-Hilfe-Kurs her sei, zeigte sich, dass anscheinend großer Nachholbedarf bestehe. Ein guter Grund, über das Wichtigste zur Ersten Hilfe zu referieren, zu dem Pfahler sagte: „In der Ersten Hilfe könnt ihr nichts falsch machen, außer ihr macht nichts.“ Angebote, um darin in bereits neun Unterrichtsstunden fit zu werden, wurden gleich mitgeliefert.

Nach Vorstellung von Kreisjugendpflegerin Anne Heiß, sprach Bernd Fürleger vom Jugendamt über unbegleitete Flüchtlinge. Sie zu integrieren, zum Beispiel in Vereinen, müsse auch weiterhin das Ziel sein.