Neuburg
Neuburger Pfarreien sagen "Servus Max"

300 Gäste, Landrat und OB verabschieden Kaplan Max Bauer am Kahlhof

28.07.2013 | Stand 02.12.2020, 23:51 Uhr

Am heißesten Tag des Jahres sagte Kaplan Max Bauer Ade. Umringt von den Pfadfindern zeigt er seinen neuen „Hund“ aus Brot und Salamiwurst. Der Stadtpfarrer gewährt ihm zu jeder Zeit „Gastrecht“ im Pfarrhof St. Peter - Foto: r

Neuburg (r) Ein Kaplan kommt und geht in zwei Jahren, das ist normal. Beim Wechsel von Kaplan Max Bauer aus der Neuburger Pfarreiengemeinschaft tun sich beide Seiten etwas schwerer. Das merkte man bei der Abschiedsfeier am Kahlhof mit drei Priestern und über 300 Teilnehmern.

Weniger der Auftritt von Landrat und OB stand im Mittelpunkt des heißen Samstags als vielmehr die Herzlichkeit, die Max Bauer in seiner Neuburger Kaplanszeit gegeben und empfangen hat. Nun geht der 30-jährige Pfaffenhofener seinen Weg weiter und übernimmt als Pfarrer zum 1. September die neue Pfarreiengemeinschaft Affing im Kreis Aichach-Friedberg.

In Neuburg stehen ihm im Falle einer Rückkehr die Türen offen, das signalisierten alle sieben Pfarreien. Unvergessen bleibt der September 2011, als der nach Neuburg abgeordnete Pfarrer Raimund Alker – mittlerweile amtsenthoben – einen Tag vor Dienstantritt absagte, und Kaplan Max mit den Ruhestandsgeistlichen die Geschäfte übernehmen musste. 2012 kam Stadtpfarrer Herbert Kohler und bildete alsbald ein ideales Gespann mit dem Kaplan.

„Loyal und zuverlässig“ sei der Kaplan, so Kohler, „und mit seiner Gemütlichkeit und seinem bayerischen Dialekt eroberte er die Herzen.“ Er gebe ihn ungern ab, versichert der Stadtpfarrer und stellte vorsorglich eine Urkunde aus mit „Gastrecht im Pfarrhof St. Peter während meiner Amtszeit.“

Landrat Roland Weigert und OB Bernhard Gmehling schätzen die bodenständige Arbeit des Kaplans. „Ungeachtet aller pastoralen Regularien kommt er als Mensch bei Jung und Alt bestens an“, findet OB Gmehling. Weil Kaplan Max den Internetauftritt der Pfarreien aufmöbelte und mit SMS, Twitter und Facebook arbeitet, finden sich auf seiner neuen Stola ein Handy und das Worldwideweb eingestickt. Der Stadtpfarrer übergab die Stola, in Hohenwart gestickt, sie zeigt neben dem Heiligen Geist die Apostel Peter und Paul, die Patrone der Pfarrkirche zu Affing.

Zu den vielen Geschenken fügte der Kindergarten St. Peter zuerst einen echten Hund, dann einen aus Brot und Wurst dazu. Der Ministrantenarbeitskreis kreierte ein Max-Rätsel und beschrieb in Liedform („Ein kleiner grüner Kaktus“) die Vorlieben des Kaplans für Döner, McDonalds, Facebook, Faschingsauftritte und nächtliche Schlüsseldienste.

„Servus Max“ sagt die Pfarreiengemeinschaft. „Vergeltsgott“, antwortet der Kaplan, „diese beiden Jahre waren wunderbar und unvergesslich für mich.“