Neuburg
Neue "Aussicht" mit dem alten Panorama

Am 27. Juli öffnet das Traditionslokal, im Oktober das Hotel – 250 Jahre Schankrecht

19.07.2013 | Stand 02.12.2020, 23:53 Uhr

 

Neuburg (r) Die „Schöne Aussicht“ hat wieder eine Aussicht: Das Traditionslokal, 20 Jahre in griechischer Hand und zuletzt geschlossen, wird von den Eigentümern Sabine Regnat und Michael Pantner am Samstag, 27. Juli, wiedereröffnet. Das Hotel mit 30 Betten in 14 Zimmern soll im Oktober folgen.

Als Besonderheit der „Aussicht“ galt stets der fantastische Blick auf die Donau, zum Mühlenweg, nach Bittenbrunn hinauf und hinüber zu den Jurahöhen bei Gietlhausen. Daran hat sich nichts geändert, zumal die Besitzer die Bäume auf ihrem Teil des Nachtberges kurz gehalten haben. Ansonsten verdecken Fichten und Baumkronen die Altstadtkulisse. Ein verträglicher Ausschnitt wäre der Stadt Neuburg recht, durchgesetzt hat sie ihn nie.

Innen hat sich die 1974 von Bauunternehmer Martin Regnat umgebaute „Aussicht“ angenehm gewandelt. Die Eigentümer haben mit Architekt Josef Breitenhuber den großen Gastraum (120 Plätze) freigemacht, mit Böden aus Eichenparkett und großformatigen Eichenfenstern ausgestattet. Der Donaublick wird sozusagen nach innen geholt. Weitere Räume mit Technik und Trennwänden bieten die Betreiber für Tagungen, Gruppenbesuche und Vereine an. Für die Hotelzimmer in den oberen Etagen setzt man unter anderem auf die Teilnehmer des Studiencenters direkt gegenüber und den Birdland Jazzclub.

Die Küche, nagelneu ausgestattet, hat an Umfang zugelegt. Küchenchef Thees Bartels will mit seiner Mannschaft regionale und internationale Gerichte anbieten. Gehobenes Preisniveau ist angesagt, weil man umweltbewusst einkaufen will. „Wir verlangen Öko-Nachweis von allen Lieferanten“, sagt Michael Pantner, „wir wollen mit dieser Ausrichtung in Neuburg führend werden.“ Die Weine kommen von einem Demeter-Weingut, das Bier liefert die Bioland-Brauerei Krieger in Riedenburg.

Rund eine Million Euro investieren Michael Pantner, früher Marketing- und Pressesprecher der DAS, und seine Ehefrau in die neue „Aussicht“. Deshalb nehmen sie das Objekt selbst in die Hand. Betriebsleiterin ist Ulrike Bock (27) aus Neuburg. Über die Vermittlung der Lebenshilfe sollen regelmäßig Behinderte mitarbeiten.

An Tradition fehlt es der Lokalität auf dem Stadtberg nicht. Der Standort ist über 400 Jahre alt und heuer jährt sich das „Schank- und Schlachtrecht“ für die „Aussicht“ zum 250. Mal.