Neuburg
Bauland im Kreis bis zu 20 Prozent teurer

Finanzierung belastet Häuslebauer Auch der Ackerpreis steigt und steigt Neue Richtwerte vorgelegt

22.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:27 Uhr

Schöne Baugebiete wie im Donautal bei Oberhausen sind begehrt, aber auch teuer geworden. Die Gemeinde ist Ziel von Zuzüglern und weist weitere Bauflächen aus. - Fotos: r

Neuburg (r) Der Traum vom eigenen Haus - für junge Leute kann er sich schnell verflüchtigen. Nämlich dann, wenn neben den Baukosten auch der Platz zu teuer ist. Im Kreis Neuburg-Schrobenhausen wird 2017 wieder fleißig gebaut, aber die Baulandpreise haben bis zu 20 Prozent angezogen.

Das ist eine eklatante Steigerung, weil die Bauplätze bereits seit drei, vier Jahren teurer werden. Noch krasser fällt der Anstieg bei Äckern und Wiesen aus: Bis zu 50 Prozent mehr kosten inzwischen die Agrarflächen. Die eigene Scholle ist wieder etwas wert.

Die neue Einstufung ist soeben von der "Richtwertekommission" vorgelegt worden. Das Fachgremium hat 1400 Grundstückstransfers der Jahre 2015/16 bewertet und daraus Durchschnittspreise ermittelt. Das Landratsamt erhält von jedem notariellen Kaufvertrag eine Kopie. Sie bilden eine "Kaufpreissammlung", sagt Maria Manhart, die das Thema seit 35 Jahren unter ihren Fittichen hat.

Der "Sog" von Ingolstadt verteuert das Bauland im östlichen Landkreis. In Bergheim und Unterstall kostet der Quadratmeter bereits bis zu 200 Euro, in Karlskron bis zu 250 Euro. Auch in Mändlfeld und Brautlach liegt der Preis bei 200 Euro. Karlshuld weist fleißig Neubaugebiete aus, der Quadratmeter kostet im Schnitt 130 Euro. Kleinhohenried liegt mit 80 Euro günstiger.

In großen Einheitsgemeinden wie Ehekirchen, Burgheim und Rennertshofen kann man noch für 100 Euro pro Quadratmeter Bauland kaufen. In Außengemeinden wie Buch, Kunding, Mauern oder Emskeim bleibt der Preis bei 50 Euro, Stepperg oder Weidorf steigen bereits auf 80 Euro. Den niedrigsten Preis mit 35 Euro weisen die Gutachter für das Hochwasserdorf Straß-Moos aus. Dort wird allerdings nicht gebaut, sondern abgerissen.

Neu ausgewiesene Wohngebiete sind teurer als Baulücken im Dorf. Im Umfeld der beiden Städte kann es gar nicht genug Neubaugebiete geben. Das Areal West auf dem Donauwörther Berg mit 100 Einheiten ist so gut wie ausverkauft. Dort gab es Plätze für 230 Euro, im Bieterverfahrens steigerten Interessenten aus Ingolstadt die Preise auf 280 Euro. In der Kernstadt gibt es keinen Bauplatz unter 210 Euro. Heinrichsheim hat noch Bauland für 230 Euro, in Neuburg-Nord sind für die Gebiete Buchdruckerwiesen oder Geißgarten schon 300 Euro hinzulegen.

Oberhausen zieht Ansiedler stark an, die Preise klettern seit Jahren von 100 auf derzeit 155 Euro nach oben. Gemischte Bauflächen im Dorf sind, soweit verfügbar, günstiger.

Auch in Schrobenhausen gibt es innerstädtisch kaum mehr einen Bauplatz unter 230 Euro pro Quadratmeter. Steingriff ist mit 225 Euro dotiert, Mühlried mit 245 Euro. Edelshausen und Sandizell stehen mit 135 Euro zu Buche, Halsbach mit 100, Linden mit 85 und Gollingkreut mit 75 Euro.

Die Preise für Agrarflächen gehen weiter nach oben. Den Quadratmeter "saure Wiese" für 50 Cent gibt es nicht mehr. Grünland kostet heute im Schnitt drei Euro. Äcker bei Bergheim werden mit 7,50 Euro gehandelt (bisher 4,50). Im Umgriff von Neuburg und Schrobenhausen kostet Ackerland bereits 8,50 Euro. Die beiden Städte betreiben Grundstückspolitik, kaufen Tausch- und Ausgleichsflächen. Das macht auch das Öko-Management des Donaumoos-Zweckverbandes seit Jahren. Eine Konsequenz ist der Preisanstieg für Moorflächen um bis zu 50 Prozent.