Neuburg
Raiffeisen-Volksbank wird abgerissen

Genossenschaftsbank baut neu am Schrannenplatz – "Wir nehmen die beste Idee" (von zwöf Stararchitekten)

16.01.2013 | Stand 03.12.2020, 0:36 Uhr
Das Gebäude aus dem Jahr 1991 soll einem Neubau weichen. −Foto: Rein

Neuburg (r) Die Raiffeisen-Volksbank Neuburg plant Großes: Am Schrannenplatz soll ein repräsentativer Neubau entstehen. Das bestehende Haus wird 2014 komplett abgerissen, dann folgt die Bauphase. Zehn Millionen Euro Kosten werden vermutlich nicht ausreichen.

„Wir wollen keine alten Sachen nachahmen, sondern eine moderne Lösung haben“, erklärt der Münchener Architekturprofessor Jörg Homeier. Er berät die Bank und leitete das Preisgericht. Raiffeisen-Volksbank schrieb 14 renommierte deutsche Architekturbüros an und erhielt zwölf Entwürfe serviert. Die Jury suchte am Dienstag im Kolpingsaal drei Vorschläge aus.

Man entschiedsich für die Varianten der Büros Turkali Architekten Frankfurt und Gerber Architekten Dortmund. Den dritten Rang vergab das Gremium an das Büro ASP Hannover. Ein erster Preis wurde formell nicht vergeben. Der Bauherr will mit den Planern Turkali und Gerber in einen Dialog treten und sich dann endgültig entscheiden.

„Wir nehmen nicht die nächstbeste, sondern die beste Idee“, so Direktor Georg Beidenhauser. Ein Neubau im Grünen sei nicht in Frage gekommen, sagt Vorstandschef Werner Halbig. „Wir wollen dem städtebaulichen Anspruch in der Stadtmitte gerecht werden.“

Die bestehende Hauptstelle am Schrannenplatz hat zehn Millionen Mark gekostet und ist 1991 eingeweiht worden. Verbandspräsident Willibald Folz gratulierte damals „zu diesem überaus gelungenen Bau“. Geplant hatte ihn der Neuburger Architekt Jörg Hauk.

Heute verweist die Führung der Bank darauf, dass alle zwölf eingereichten Entwürfe den Neubau einer Sanierung vorziehen. „Alle Beteiligten wissen, dass ein Neubau günstiger als eine Sanierung kommt“, so Aufsichtsratschef Ludwig Schlosser. Für „vernünftige Arbeitsabläufe“, so die Bankdirektoren, sei eine Neuausrichtung unabdingbar. Außerdem sei man seit der Fusion 2002 „beseelt von dem Gedanken, unser Haus zusammenzuführen“, so Georg Beidenhauser.

Das heißt im Klartext, dass die Alte Post, die frühere Volksbank an der Luitpoldstraße, für das Bankgeschäft aufgegeben wird. Man wolle eine neue Nutzung finden. Die Aufgaben für die 180 Mitarbeiter der RV-Bank steigen, mit Filialschließungen habe das Projekt nichts zu tun, so Werner Halbig.

Am Schrannenplatz hat RV die wichtigsten Nachbarhäuser gekauft. Auch sie weichen dem Neubau. Der bis zu 70 Meter lange Baukörper enthält drei Geschosse (bis 7000 Quadratmeter Fläche) und ein ausgebautes Dachgeschoß. Den Winkelbau Richtung Edeka (Adlerstraße) elegant auf zwei Geschosse zurückzuführen, gilt als Herausforderung. Das Büro Turkali setzt den Haupteingang in den Winkel zur Adlerstraße.

OB Bernhard Gmehling geht davon aus, dass es gelinge, Funktionalität und Ästhetik zusammenzuführen. Als Mitglied der Jury, ebenso wie Bauamtsleiter Dieter Reichstein, konnte er sich mit dem Gerber-Entwurf anfreunden, „wenn man das Dach ansprechend gestaltet“. Die Stadt stehe der Raiffeisen-Volksbank konstruktiv zur Seite.