Neuburg
Militärpfarrer steht vor Auslandseinsätzen

Frank Schneider löst als Seelsorger beim Taktischen Luftwaffengeschwader 74 Alfons Schöpf ab - Feierliche Übergabe in der Hofkirche

14.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:04 Uhr
Den symbolischen Schlüssel erhielt Frank Schneider (von rechts) aus der Hand des leitenden Militärdekans Artur Wagner. Militärpfarrer Alfons Schöpf geht. Der Schlüssel dürfte nur eine kurze Halbwertzeit haben, er ist aus Schokolade. −Foto: Schmitt

Neuburg (DK) Die katholischen Christen des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 haben einen neuen Militärseelsorger: Bei einem festlichen Gottesdienst in der Hofkirche, zelebriert durch  den leitenden Militärdekan Artur Wagner, wurde Frank Schneider in sein Amt eingeführt. Die Liste der anwesenden geistlichen, militärischen und weltlichen Würdenträger war lang.

Auch der evangelische Militärpfarrer Gunther Wiendl, ließ es sich nicht nehmen, die Gestaltung des Gottesdienstes mit zu unterstützen.

Der 48-jährige Geistliche Frank Schneider wurde in Kelheim geboren. Aufgewachsen ist er in Ingolstadt. Nach seinem Studium in Augsburg erhielt er 1995 die Diakonweihe, bereits ein Jahr später wurde er zum Priester geweiht. Danach war er in verschiedenen Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften im Bistum Augsburg als Kaplan und Pfarrer tätig. In den Jahren 2002 bis 2005 war Schneider bereits einmal als Militärpfarrer in Penzing eingesetzt. In diese Amtszeit fiel ein achtmonatiger Einsatz im Kosovo. Von 2005 bis 2010 war Schneider Pfarrer in Gundelfingen, und von 2010 bis 2014 in Weiler-Simmerberg (Westallgäu). Danach trat Schneider wieder in Walldürn in den Militärdienst ein. In diesem Jahr war er bereits für drei Monate erneut im Kosovo eingesetzt. Für den Zeitraum Oktober 2018 bis Februar 2019 ist ein Einsatz in Jordanien geplant. Seit dem 1. Oktober dieses Jahres umfasst seine Wirkungsstätte neben Neuburg auch die Standorte Dillingen und Donauwörth. Unterstellt ist die Dienststelle dem Militärdekanat München.

In seinem Büro in der Wilhelm-Frankl-Kaserne hat er nun die Nachfolge von Militärpfarrer Alfons Schöpf angetreten. Schöpf wurde 1962 in Gebenbach in der Oberpfalz geboren. Er studierte in Regensburg und Passau Katholische Theologie und empfing am 27. Juni 1998 im Passauer Dom die Priesterweihe. Danach wirkte er in seinem Heimatbistum Passau bis 2002 als Kaplan in Simbach am Inn. Im Oktober 2002 trat er in die Katholische Militärseelsorge ein und wurde Standortpfarrer in Neuburg. Seit dem 1. Oktober wirkt Schöpf im Militärpfarramt Hammelburg. Mit Wirkung vom 1. November wurde er dort von Diözesanadministrator Weihbischof Ulrich Boom zum Kuratus von Hammelburg-Christkönig ernannt. Auch Schöpf kann schon auf mehrere Einsätze in der Türkei, Jordanien, Afghanistan und im Kosovo zurückblicken. Auf ihn kommen in Hammelburg jetzt die letzten drei Jahre im Militärdienst zu. Damit endet für ihn eine sehr lange Zeit in Uniform. Zu Beginn seines Berufslebens hatte sich Schöpf zuerst für ein Studium der Elektrotechnik entschieden. Das Studium absolvierte er als Zeitsoldat der Luftwaffe, aus der er im Dienstgrad eines Oberleutnants der Reserve ausschied. Schöpf wohnte den größten Teil seiner Neuburger Amtszeit in der Kaserne. So war der Kontakt zu den Soldaten und Zivilbeschäftigten des Verbandes besonders innig. Wagner meinte scherzhaft: "Damit war er im Auge des Sturms".

In sehr guter Erinnerung bleiben seine Grillabende in der Kaserne. Hier bot er seinen Gästen neben selbst angebautem Gemüse und leckerem Fleisch auch bevorzugt sein geliebtes Hacklberg-Bier an. Ebenfalls bei den Maria Ward Schwestern war der Priester gerne gesehen. Bei ihnen will er sich noch persönlich mit einer Messe verabschieden.