Neuburg
Kritische Worte und besinnliche Stimmung

Der mitgliederstarke Sozialverband VdK fordert die Politik zum Handeln gegen Armut auf

10.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:05 Uhr
Die einen blicken interessiert, einer versteckt sich vorsorglich ganz fest bei der Mama, bei anderen ist die Freude groß - beim Besuch des Nikolaus auf der VdK-Kinderweihnacht. −Foto: Heumann

Neuburg (DK) Ganz viel vorweihnachtliche Stimmung herrschte am Wochenende beim 2000 Mitglieder starken VdK Neuburg. Bei zwei Anlässen zeigte der Sozialverband eindringlich sein vielseitiges Gesicht als Interessenanwalt wie Betreuungspartner. Es gab auch kritische Stimmen.

Am Sonntag die traditionelle Weihnachtsfeier im Kolpingsaal, wo seit Jahrzehnten schon der gute Geist in der dabei gern zitierten VdK-Familie gepflegt wird. Bei Kaffee und Kuchen erklingen weihnachtliche Weisen, in der Vergangenheit oft auch schon mit einer Live-Band begleitet, diesmal in den von etlichen Senioren-Runden bestens versierten Händen von DJ-Doyen Sepp Eichinger, der einfach weiß, worauf's in jedem Augenblick ankommt. Auf jedes der über 2000 Mitglieder allein im Neuburger Ortsverband, das kommt, wartet ein kleines Präsent.

VdK-Kreisvorsitzender Bernhard Peterke schlägt durchaus auch kritischere Töne zur besinnlichen Stunden an, in etlichen sozialen Belangen stehe so manches auf der Wunschliste, das nicht im Himmel und nicht vom Christkind, sondern ganz konkret von Politiker in Land und Bund gerichtet werden müsste. Und zwar dringend. Peterke erinnert nur an den Umstand, dass in Deutschland heute wieder rund 1,5 Millionen Menschen auf die Unterstützung durch die Tafel angewiesen sind - " eigentlich haben wir einmal gedacht, Armenspeisungen würden in diesem Land keine entscheidende Bedeutung mehr bekommen".

Für die mehr himmlischen Botschaften war derweil der Nikolaus alias Klaus Babel zuständig, der in seinem Goldenen Buch aber durchaus auch Menschliches, um nicht zu sagen Allzumenschliches aus der VdK-Welt vermerkt hatte. Ungleich gnädiger durfte da tags zuvor der Nikolaus bei der Kinder-Weihnacht des VdK-Kreisverbands sein, ebenfalls schon eine gut 25-jährige Tradition, die stets ihre besonders berührenden Momente kennt. 90 Kinder "mit Benachteiligungen", wie's im etwas hilflosen Amtsdeutsch heißt, aus den einzelnen Ortsverbänden waren wieder in die Geriatrie eingeladen, wo federführend Hedi Brenner einmal mehr einen ausgesprochen stimmungsvollen Nachmittag vorbereitet hatte.

Die Klinikclowns mischten kräftig auf, der Chor der Musikschule sang, und während bei den Großen tags davor das Präsent eher symbolischer Art war, brachte der Nikolaus den 90 Kindern hier richtig schöne Geschenke mit. Wo konkrete Wünsche gemeldet waren, versuchte man die auch zu realisieren, ansonsten gab's Gutscheine. Dank großzügiger Unterstützung aus Wirtschaft, Handel und öffentlicher Hand hatte jedes Präsent einen Wert von rund 30 Euro. Dazu gab es auch noch eine Verlos-Runde - und auch hier galt: Jedes Los gewinnt! Entsprechend prächtig war den ganzen Nachmittag die Stimmung und die Aufregung demgemäß groß, wenn man vom Nikolaus aufgerufen wird, was man ja nie so ganz genau weiß.