Neuburg
In voller Stärke

Neuburger Stadtkapelle überzeugt in all ihren Formationen beim Advents-Auftritt in St. Ulrich

11.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:05 Uhr

Die große Formation der Neuburger Stadtkapelle beeindruckte die Zuhörer in der Kirche St. Ulrich in Neuburg. - Fotos: Hammerl

Neuburg (DK) Während draußen Schneegestöber, Wind und Kälte regierten, wärmten die Musiker der Stadtkapelle Neuburg die Herzen der Konzertbesucher in der gut gefüllten Pfarrkirche St. Ulrich. Mit "Musik zur Advents- und Weihnachtszeit" war das Konzert überschrieben.

Ein besonderes Konzert, das mit einem anspruchsvollen, konzertanten Programm aus den üblichen Veranstaltungen landauf und landab herausragte. Zunächst stellte sich das Vorstufenensemble, bestehend aus insgesamt 45 Musikern - darunter neben dem Nachwuchs auch einige versierte Unterstützer - mit der kleinen Adventsfantasie "Mentis" des zeitgenössischen Komponisten Thiemo Kraas vor. Dem Ensemble unter Leitung von Markus Haninger gelang es, das innige Thema aus "Maria durch ein Dornwald ging" auf ergreifende Weise darzubieten und die Aufbruchsstimmung aus "Macht hoch die Tür" einzufangen. Dass die jungen Musiker auch festlich intonieren können, bewiesen sie mit ihrem zweiten Stück, der "Hymn For A Child" von James Swearingen. Im flotten Big-Band-Sound ging es mit dem 70-köpfigen Jugendblasorchester weiter, das - ebenfalls unter straffem Dirigat des Jugendkapellmeisters - mit Jan van Kraeydoncks "A Christmas Pop Collection" Rhythmus in die Kirche brachte. Nicht unbedingt zum Repertoire eines Weihnachtskonzertes gehört die "Forrest Gump Suite" von Alan Silvestri, doch die ruhig beginnende, vor sich hinrieselnde Filmmusik mit dem darüber schwebenden Glöckchenklang ging durchaus als vorweihnachtliche Musik durch, bis sie sich in furiosem Finale entlud. Da klatschte sogar der Dirigent seinen jungen Musikern Beifall. Mit der romantischen, zum Zurücklehnen einladenden Pop-Ballade "My Dream" von Peter Leitner verabschiedete sich das Jugendblasorchester und gab an das Flötenensemble um Leiterin Stefanie Hartmann (Altflöte) ab, die gemeinsam mit den Querflötistinnen Regina Sigl, Lisa Popp und Angela Schindler ein besinnliches "Disney Medley" zu Gehör brachte.

Große Gegensätze in einem einzigen Werk: Zunächst meditativ, dann jubilierend-fröhlich gab sich die Stadtkapelle in James L. Hosays "Prayer and Jubilation", also "Gebet und Jubelfeier". In flottem Tempo begaben sich die 75 Musiker unter Leitung von Stadtkapellmeister Alexander Haninger dann auf eine russische Schlittenfahrt, "Russian Sleigh Ride" von Darrol Barry. Einen Vorgeschmack auf himmlische Musik - oder was sich der Komponist Rossano Galante darunter vorstellt - gab das zart beginnende, sich dann zu majestätischer Kraft steigernde "Afterlife", das von der Akustik der Kirche wunderbar getragen wurde. Da durfte natürlich anschließend ein "Strahl der Hoffnung", "Ray of Hope" von Gerd Kofler nicht fehlen. Auszüge daraus wiederholte der beeindruckende Klangkörper zum Dank für den kräftigen Applaus noch einmal als Zugabe.

Da die Stadtkapelle ihr Weihnachtskonzert als Benefizkonzert für den Hospizverein organisiert hatte, hatte dessen Vorsitzender Dieter Conrad die Arbeit der 52 ehrenamtlichen Hospizbegleiter und zweier hauptamtlicher Koordinatorinnen kurz vorgestellt. Anlass war das 20-jährige Bestehen, das der Verein heuer gefeiert hatte.