Neuburg
Stepperger entthronen Dauersieger

Neuburger landen bei Stechen vor Ingolstadt auf Rang zwei Hunderte feiern in der Fischergasse

21.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:05 Uhr

Foto: Stefan Janda

Neuburg (DK) Der Seriensieger ist entthront: Die Fischerstecher aus Donauwörth mussten sich beim Wettbewerb in Neuburg mit Rang fünf begnügen. Den Sieg sicherten sich am Samstag die Stepperger vor den Gastgebern und Ingolstadt. Auch mit dem folgenden Fest waren die Macher zufrieden.

Er stand da wie eine Eins: Scheinbar gar nichts konnte Johannes Kugler an diesem Nachmittag aus dem Gleichgewicht bringen. Fünfmal trat der Stepperger auf der gerade mal rund 30 auf 30 Zentimeter großen Plattform gegen seine Gegner an, fünfmal blieb er trocken. Zum Lohn für diese Leistung, die für Kuglers Gegner jedes Mal im Donauwasser endete, gab es den Titel des Stecherkönigs und den Gesamtsieg für Stepperg. Die Donauwörther, diesmal ohne Peter und Willi Heckmeier, taten sich unterdessen für viele unerwartet schwer - eine Prognose, die Kerzenmeister Siya Ettenreich bereits vor dem Start des martialischen Wettkampfs in den Fluten abgegeben hatte. Und der oberste Fischergassler sollte recht behalten.

Etwas unerwartet kam für ihn und viele Zuschauer allerdings der zweite Platz für das Neuburger Team, das diesmal mit den beiden Nachwuchskräften Jakob Degmayr und Simon Heindl antrat. Geburtstagskind Degmayr, der am Samstag 20 Jahre alt wurde, holte im Laufe des Wettkampfs vier Zähler, Heindl zwei. Da die Teams aus Ingolstadt - dank des starken Edi Fleger mit sechs Punkten - und aus Zürich nach den regulären Durchgängen punktgleich mit Neuburg waren, entschied erst ein Stechen. Mit dem glücklicheren Händchen für Neuburg. "Ein toller Erfolg für diese junge Mannschaft", freute sich Ettenreich.

Gleiches galt später für das Festtreiben, das wenige Meter vom Donaukai entfernt in der Fischergasse stattfand. Nach dem Stechen füllten sich die Bänke unter den Klängen der Neuburger Stadtkapelle stetig, bis sie in den lauen Abendstunden gerammelt voll waren. Die Fischerstecher gönnten sich nach erfolgreichem Wettkampf nur allzu gerne eine gebratene Forelle samt Maß Bier. Dazu zählten auch die beiden Teilnehmer am Promi-Stechen: Erneut waren Oberbürgermeister Bernhard Gmehling und Oberst Holger Neumann gegeneinander angetreten. Und erneut landeten sowohl der Rathauschef als auch der Kommodore des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 im Wasser. Ein Ergebnis, das beide nur zu gut kennen, wie sie versicherten. "Beim Training mit den Fischergasslern war ich sechsmal alleine im Wasser", so der OB. Und auch Neumann gestand aus den Übungseinheiten: "Ich war im Wasser, die anderen nicht." Immerhin sei Temperatur dort mittlerweile deutlich angenehmer als beim Donauschwimmen im Januar. Laut Ettenreich waren es am Samstag etwa 15 Grad - ein erfrischendes Bad für viele Fischerstecher also.

So gut gefüllt die Fischergasse am späten Nachmittag und in den Abendstunden war, so sehr hätten sich viele Teilnehmer des Wettkampfs auch zum Stechen ein großes Publikum gewünscht. Rund 500 Menschen säumten zu Beginn des Stechens das Ufer. Doch mit zunehmender Dauer verabschiedeten sich viele Zuschauer wieder vom Donaukai. Ein Problem, das die Organisatoren kennen und das sie durchaus beschäftigt. "Vielleicht machen wir im nächsten Jahr zwei Neuburger Mannschaften und reduzieren die Anzahl der Gästeteams", erklärte Ettenreich eine Option. An erfolgreichen Nachwuchsstechern scheint in Neuburg jedenfalls kein Mangel zu sein.