Neuburg
Spezialist für Ziele am Boden

Oberstleutnant Gordon Schnittger ist neuer Kommandeur der Fliegenden Gruppe

27.05.2014 | Stand 02.12.2020, 22:38 Uhr

Feierliche Übergabe: Oberstleutnant Gordon Schnittger ist neuer Kommandeur der Fliegenden Gruppe am Taktischen Luftwaffengeschwader 74 Neuburg. - Foto: Schanz

Neuburg (szs) Gordon Schnittger ist seit gestern der neue Kommandeur der Fliegenden Gruppe im Taktischen Luftwaffengeschwader 74 in Neuburg. Der Oberstleutnant übernahm die Leitung von Danilo Schlag, der als Referent ins Verteidigungsministerium wechselt.

Bei dem feierlichen Appell auf dem Fliegerhorst gedachten die Soldaten auch den Opfern des Flugzeugabsturzes mit drei Toten bei Egweil, bei dem einer ihrer Kameraden ums Leben kam.

„Einer der tödlich Verunglückten war ein Stabsunteroffizier aus unserem Geschwader“, erklärte Kommodore Oberst Frank Gräfe und bat alle Gäste von Militär und Politik zu einer Schweigeminute. Neben Bundestagsabgeordnetem Reinhard Brandl waren auch einige lokale Entscheidungsträger gekommen, sowie Vertreter der französischen und österreichischen Luftwaffe – zusammen mit den Österreichern bereitet sich das Taktische Luftwaffengeschwader gerade auf eine Verlegung ins Baltikum vor.

Dort sollen die Flieger im Auftrag der Nato den Luftraum sichern – die erste große Aufgabe des neuen Kommandeurs der Fliegenden Gruppe. „Es ist eine große Herausforderung und Verantwortung“, sagte Gordon Schnittger bei seiner Einführung und nannte als weitere kommende Aufgabe die Zurückverlegung nach Neuburg, denn wegen der Bauarbeiten an der Startbahn heben die Neuburger Eurofighter momentan noch in Lechfeld ab.

Der 43-jährige gebürtige Oldenburger ist langjähriger Tornado-Pilot und gilt als Spezialist für die sogenannte Luft-Boden-Fähigkeit, also die Bekämpfung von Zielen auf der Erde von oben. „Hier im Verband ist er damit bereits der dritte umgeschulte Tornado-Pilot, der uns auf dem Weg in die Mehrrollen-Fähigkeit hilft“, erklärte der Kommodore. Diese Flexibilität auf dem Waffensystem Eurofighter umzusetzen, ist eine der Hauptaufgaben des Geschwaders in den kommenden Jahren. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit. Ganz besonders begrüße ich Deine Familie, die sich sicherlich in dieser Region hier, in der wir als Soldaten eine hohe Wertschätzung genießen, sehr wohl fühlen wird“, versicherte Gräfe.

Danilo Schlag konnte das gute Verhältnis zu Neuburg nur bestätigen: „Vom ersten Tag, an dem ich mit meiner Familie hier ankam, habe ich das tolle Flair in Neuburg kennengelernt“, erklärte Schlag. Er bedankte sich bei seiner Familie, die nun den dritten Umzug in sieben Jahren mitmachen müsse – es geht nach Berlin. Außerdem dankte der Oberstleutnant seinen Soldaten, die ein tolles Team gewesen seien. Die Umstellung des Alarmrottenbetriebes auf den Eurofighter sei seine schwierigste Aufgabe gewesen, erinnerte er sich. Technische Probleme und Lieferengpässe hätten das Vorhaben erschwert. „Heute kann ich eine leistungsfähige Gruppe mit 25 Piloten übergeben“, sagte Schlag.