Neuburg
Neue Pläne: 15 Asylbewerber pro Woche

Regierung von Oberbayern bereitet Landräte auf einen heißen Sommer vor – Verwaltung sucht dringend Wohnungen

29.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:14 Uhr

Die Gemeinschaftsunterkunft ist voll. Nun sucht der Landkreis Plätze für Asylbewerber in den Gemeinden - Foto: Frank

Neuburg (DK) Jetzt ist es amtlich: Die Regierung von Oberbayern wird dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ab Montag, 8. Juni, wöchentlich 15 Asylbewerber zuweisen.

Mit dieser Nachricht kamen Freitagnachmittag Landratsstellvertreter Alois Rauscher (CSU) und Sozialabteilungsleiter Roland Weingut aus einer Besprechung bei der Regierung von Oberbayern. Die Kreisverwaltung ist nun auf der Suche nach Wohnungen für die Neuankömmlinge und bittet Bürgermeister und Privatleute um Hilfe.

Ursprünglich hatte sich die Kreisverwaltung im Rahmen des Winternotfallplanes, der dann aber nicht aktiviert werden musste, auf die Zuweisung von etwa 200 Asylbewerbern eingestellt. Es wurden Sanitärcontainer besorgt, mit Hilfsorganisationen geplant und ganze Aufnahmeszenarien durchgespielt, um für die Ankunft größerer Gruppen gerüstet zu sein. Landrat Roland Weigert (FW) wollte die Gebäude IV und V der Lassignykaserne als Unterkunft nutzen. Dafür hat er bislang aber noch keine Finanzierungszusage erhalten und keinen Zugriff auf die Gebäude, die der Bundesimmobilienverwaltung gehören.

Jetzt hat sich die Situation auf breiter Front verschärft. In der Erstaufnahmeeinrichtung in München sind 1800 Personen untergebracht, die längst hätten verteilt werden sollen. Täglich kommen 250 bis 300 Personen im Freistaat an. In den Sommermonaten rechnet man mit einem noch größeren Zustrom. Die Regierung muss deshalb sicherstellen, dass Kapazitäten in der Erstaufnahmeeinrichtung vorhanden sind. Um in der Landeshauptstadt Platz zu schaffen, werden die Asylbewerber auf die Landkreise und kreisfreien Städte verteilt. Nach einem bestimmten Schlüssel sind das für den Landkreis Neuburg-Schrobenhausen besagte 15 Personen pro Woche. „Wir müssen die Leute unterbringen und schauen, dass wir die Unterkünfte entsprechend herbringen“ sagte Rauscher im Anschluss an die Besprechung, zu der Landräte und die Oberbürgermeister der kreisfreien Städte kurzfristig eingeladen waren.

Angesichts der neuen Situation steht die Kreisverwaltung vor einem Engpass. Zwar gibt es für Königsmoos und Karlskron ab 1. Juni bereits konkrete Mietverträge für insgesamt etwa 20 Personen, wie Roland Weingut erklärte, „aber das langt natürlich nicht für 15 pro Woche“. Und eine Lösung mit Wohncontainern lässt sich so rasch nicht umsetzen. In Schrobenhausen ist ein Containerdorf vorgesehen, dass ab 1. August bewohnbar sein soll. Danach werden weitere folgen. Ein solches Dorf aus dem Boden zu stampfen, dauert erfahrungsgemäß etwa drei Monate.

Die Kreisverwaltung ist also auf Wohnungen und damit die Hilfe von Bürgermeistern und Privatpersonen angewiesen. Wer etwas anzubieten hat, möge sich im Landratsamt mit Herbert Müller, Telefon (0 84 31) 5 74 57 in Verbindung setzen.