Neuburg
Mit dem Skiclub in die winterlichen Alpen

Rennertshofener Verein setzt Schwerpunkt auf Ausbildung – Reger Sportartikelmarkt

29.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:29 Uhr

Von einem Winterparadies wie in Fieberbrunn (links) ist die einheimische Landschaft noch weit entfernt. Der Skiclub Rennertshofen gab einen ersten Vorgeschmack, stellte sein Programm vor und organisierte in Neuburg einen kleinen Basar (rechts). Gebrauchte Skier und Snowboards fanden neue Abnehmer - Fotos: r

Neuburg (r) Schneetreiben zum Skitag, das passt gut zusammen, dachte sich der Skiclub Rennertshofen. Am Samstag stellte der aktive Verein seine Mannschaft in der Weinstraße vor, warb für den Wintersport und verkaufte nebenbei bis zu 50 paar gebrauchte Ski und Schuhe.

Vor allem Eltern nutzten die Gelegenheit, um den Nachwuchs kostengünstig auszurüsten. Leider verwandelte sich der Schnee bald in Nässe, und die Skifans trotzen dem windigen Wetter bis in den Nachmittag hinein. Mit schlechtem Wetter könne man umgehen, versichern die Vereinsspitzen Werner Marx und Christian Fürst, „Hauptsache, der Winter bringt schönen Schnee mit.“

Bevor sich die Vereinsvertreter in der „Wichtelhütte“ mit Glühwein und Tee aufwärmten, informierten sie über das bevorstehende Saisonprogramm. Das „Ski-Opening“ am 12. Dezember in der „Skiwelt Wilder Kaiser“ eröffnet eine Serie von 14 Fahrten nach St. Anton, Ladis, Stubai, Mittersill, Ellmai, Söll, Schladming, Spitzingsee, Garmisch und Fieberbrunn.

Das Programm steht für Skivergnügen – und häufig für anstrengende Anreise. Damit der Ausflug in die Alpen nicht zum Stress wird, dafür bringt sich der Skiclub Rennertshofen ins Spiel. 35 ausgebildete Ski- und Snowboardlehrer kümmern sich um Anfänger, Fortgeschrittene und Profis. Bis in den März hinein reicht das Programm. Es sei nicht leicht, die Motivation der Ehrenamtlichen in all diesen Monaten hochzuhalten, „aber bisher haben wird das noch immer geschafft“, erklärt Vereinschef Werner Marx. Von den insgesamt 1400 Mitgliedern entfallen starke „Kontingente“ auf Neuburg und Oberhausen.

Im Bayerischen Skiverband mit seinen 267 000 Mitgliedern in über 1300 Vereinen sind die Rennertshofener immerhin an die neunte Stelle gerückt, so zweiter Vorsitzender Christian Fürst. Fachliche Beratung, Sicherheit und zuverlässige Betreuung der Kinder und Jugendlichen stünden bei allen Tages- und Kursfahrten im Mittelpunkt.

Schließlich bildet der Nachwuchs die Zukunft des Vereins. Wenn im Dezember oder Januar ausreichend Schnee fällt, gibt der Skiklub spontan auch einige Anfängerstunden auf dem Skihang in Übersfeld. Der kleine Schlepplift am „Kaiserschachen“ zwischen Rennertshofen und Monheim wird von Neuburger Familien gerne angefahren.

Es ist ein Ausflug in die eigene Jugendzeit. Carving, Rockerski oder Snowboard gab es in den 60er und 70er Jahren noch nicht. Damals fuhren die Rennertshofener mit dem Auto oder Fahrrad ins Usseltal, überquerten den Bach auf einem Balken und stürzten sich in die Abfahrt am „Kuchelholz“. „Das waren schönste Jugendzeiten“, schwärmt Werner Marx.

Skilehrer Max Meier aus Gietlhausen kann sich noch an seine Anfangszeiten erinnern. Als Bub ließ er seine Skier in den Kirschgärten bergabwärts laufen. „Beim Wirtshaus Reng bauten wir eine kleine Sprungschanze und bretterten dann drüber“, das weiß er noch ganz genau. Auch wenn die Skier damals abgebrochen sind, so ist Max Meier doch ein begeisterter Skifahrer geworden.