Neuburg
Kreisräte schicken Rufbus auf die Reise

In Rennertshofen, Burgheim und Oberhausen soll das System drei Jahre lang getestet werden

12.09.2013 | Stand 02.12.2020, 23:41 Uhr

Rufbusse sind eine Alternative, um den öffentlichen Personennahverkehr im ländlichen Raum zu etablieren. Auf der Strecke Schrobenhausen-Waidhofen-Hohenwart läuft der Versuch bereits seit Januar, ab Oktober sollen Rufbusse auch im Bereich Burgheim, Rennertshofen und Oberhausen verkehren. Arch - foto: Rebl

Neuburg (DK) Einstimmig hat der Kreisausschuss gestern Nachmittag die Einführung von Rufbussen für die Bereiche Burgheim, Rennertshofen und Oberhausen beschlossen. Es ist ein dreijähriger Test, der am 1. Oktober beginnt und am 30. September 2016 endet.

Der Staat gewährt 70 Prozent Fördermittel. Der Landkreis muss insgesamt rund 60 000 Euro hinblättern.

Der Rufbus fährt nur, wie der Name sagt, wenn er gerufen wird. Leerfahrten wird es also nicht geben und das System erlaubt eine Mindestanbindung des ländlichen Raumes. Im südlichen Bereich des Landkreises läuft der Versuch bereits. Auf der Strecke Schrobenhausen-Waidhofen verkehrt der Bus schon, der auch den Markt Hohenwart im Nachbarlandkreis Pfaffenhofen mit anbindet. Momentan ist die Nutzung noch sehr uneinheitlich, aber der Grundbedarf sei da, hieß es in der Ausschusssitzung. Allein im Februar wurden bei 35 Fahrten 53 Fahrgäste befördert. Die meisten Fahrten fanden abends statt. Man rechnet damit, dass sich das System im Laufe der Zeit einspielen wird. Sollte es gut angenommen werden, muss nach Ablauf der dreijährigen Testphase entschieden werden, wer die Finanzierung weiter übernimmt. „Was kostet eine Fahrt“, wollte Alois Rauscher (CSU) wissen. Gemeint war nicht der Fahrpreis, sondern was die öffentliche Hand dafür hinlegen muss. Konkrete Zahlen gab es noch nicht. SPD-Fraktionschef Anton Krammer warnte davor, jetzt schon alles zu zerreden. „Wir werden keinen Deckungsgrad von 100 Prozent erreichen. Wir müssen in dem Pilotverfahren Erfahrungen sammeln und die Versorgung des ländlichen Raumes verbessern“, sagte Krammer. Rauscher wollte keine grundsätzliche Kritik üben, wie er versicherte, aber bei der Analyse müsse man schon genau sein, „sonst kommt man in den Urwald hinein. A bisserl rechnen muss ma immer.“

Die Bürgermeister der Pilotgemeinden haben Interesse daran, dass der Modellversuch beginnt und ihre Gemeinden und Ortsteile ver- und an das größere Zentrum Neuburg angebunden werden. Ernst Gebert (FW), Rathauschef in Rennertshofen, bat die Kollegen darum, das Projekt auf den Weg zu bringen und auch einen Nachtbus einzuführen. Auch die Gemeinde Oberhausen begrüßt den Rufbus, wie 2. Bürgermeister Herbert Baur (CSU) versicherte. Auch ihn interessierte, wie es nach den drei Jahren mit der Finanzierung aussieht, wenn die 70 Prozent Betriebskostenzuschuss des Freistaates wegfallen. Sachgebietsleiterin Karen Johannsen, die sich um das Thema Nahverkehr intensiv kümmert, erklärte, nach den drei Jahren bleibe der Landkreis zuständig. Dann aber werde man belastbare Zahlen vorlegen können.