Neuburg (ahl) "To be near God is my happiness" schmetternd ziehen die Simon Gospel Singers in die Seminarkirche St. Ursula ein. Mitgebracht haben sie ein abwechslungsreiches Programm mit einigen schwungvoll-swingenden Liedern zum Mitklatschen oder auch Mitsingen, mehrheitlich aber waren melancholische Lieder mit nachdenklichen Charakter wie "Pray and pray again" - mit den Solistinnen Beate Munz und Lore Eisen sowie Ute Ziegler am Saxophon - oder "Lean on me" (Solistin Michaela Stöger) zu hören.
Mit glockenheller Knabenstimme stellte sich der jüngste Nachwuchssänger, der achtjährige Justin, dem Publikum in der vollbesetzten Kirche vor. "Mögen Engel dich begleiten", sang er andächtig und voller Inbrunst, begleitet lediglich von Brigitte Pinggéra am Klavier und moralisch von seiner Großmutter Lore Eisen unterstützt, die während des Liedes nicht von seiner Seite wich.
Der Chor, der an der Musikschule in Ingolstadt beheimatet ist, aber auch viele Neuburger zu seinen Sängern zählt, gefiel mit seinem variationsreichen Programm, das nicht nur vom Chor selbst, sondern auch von einer Reihe Solisten getragen wurde. Die boten mitunter nur ein kurzes Solo wie Sänger Heinz Kleber in "Come Holy Spirit", oder traten als Duett (Maria Simon, Lore Eisen) mit "Like a mighty river", beziehungsweise als Quartett aus Verena Huber, Andrea Kalasch, Sonja Kreuzer und Heinz Kleber mit "In your arms" in Zwiegespräch mit dem Restchor. Lebendig wurde es in der Kirche, als Andrea Kalasch "Can you feel the love tonight" aus dem Musical "König der Löwen" sang und das Publikum kräftig mitklatschte. Mehrfach forderte Chorleiterin Verena Huber zum Aufstehen und Mitmachen auf, sei es nun zum Händereichen und Mitswingen beim abschließenden Segenslied oder bei der Zugabe "We are changing the world", die sich das angetane Publikum erklatschte und mit der der Chor singend die Kirche wieder verließ. Mit dem Segenslied "May God bless you", beendeten Huber und Kleber das offizielle Programm und holten für das letzte Lied noch einmal den kleinen Justin in den Chorraum.
Mit den freiwilligen Spenden, die bei dem Konzert im Rahmen der kleinen Konzerte in der Schlosskapelle gegeben wurden, will der Chor die Typisierungsaktion für Samantha Gottschall unterstützen. Deren Mutter Andrea Gottschall ist Sängerin bei den Simon Gospel Singers und berichtete vor dem Konzert, Samantha, die am heutigen Mittwoch ihren 25. Geburtstag feiert, ginge es relativ gut. Sie vertrage die Chemotherapie gut, die sie bereits zur Hälfte hinter sich gebracht hat, und leide kaum unter Nebenwirkungen. Derzeit seien keine Leukämiezellen mehr nachweisbar, sodass die Ärzte hofften, dass keine Knochenmarksübertragung notwendig werde. Sollte sie dennoch notwendig werden, seien bereits Teilabstimmungen erfolgt, der große Suchlauf könnte jederzeit gestartet werden.
