Neuburg
Energiewende beschlossen

Knappes Ergebnis für Antrag der SPD-Fraktion

21.06.2012 | Stand 03.12.2020, 1:21 Uhr

Nach 29 Jahren Abschied aus dem Kreistag. Horst Gutjahr (SPD) erhielt gestern von Landrat Roland Weigert die Kommunale Verdienstmedaille in Silber. Weigert würdigte ihn als hoch geschätzten und angesehenen Kreisrat. Für Gutjahr rückt Prof. Vallabh Patel in die SPD-Fraktion nach - Foto: Frank

Neuburg (DK) Der Kreistag hat gestern Nachmittag die Energiewende im Landkreis beschlossen. Der knappen Entscheidung von 24:23 Stimmen lag ein Antrag der SPD-Fraktion zugrunde.

Das Ziel ist ehrgeizig. Wie berichtet, wollen die Genossen, dass spätestens im Jahr 2030 hundert Prozent des Energiebedarfs für Privathaushalte, Gewerbe und Industrie aus regenerativen Quellen gedeckt wird. Der Antrag hatte am 14. Juni den Kreisausschuss ohne große Diskussion passiert. Als gestern das Gesamtgremium darüber abstimmen sollte, wurde es holprig. Auslöser war die Frage, ob der Landkreis mit seinem Beschluss das angestrebte Ziel nur „unterstützt“ oder sogar „verfolgt“. Die Diskussion wurde etwas nebulös, der Versuch von Landrat Roland Weigert, die Begrifflichkeiten zu erklären, gelang nicht ganz und damit waren Abstimmungsturbulenzen programmiert. Mehrfach mussten die Hände gehoben, mehrfach musste ausgezählt werden. Durch diese Irritationen bestand ganz real die Gefahr, dass ein Antrag, der grundsätzlich auf breiter Front unterstützt wird, gnadenlos durchfällt, weil sich die einen an das Wort „unterstützt“ und die anderen an „verfolgt“ klammern und es zu keiner Mehrheit für eine der beiden Varianten kommt.

Dass es den Kreisräten und Bürgermeistern mit der Energiewende ernst ist, lässt sich belegen. Wie berichtet, haben inzwischen Burgheim, Rennertshofen und Brunnen einen hohen Grad an alternativer Energieerzeugung erreicht. Die Stadt Neuburg ist seit Jahren erfolgreich darum bemüht, regenerative Energien zu fördern und Ressourcen zu schonen. Sie hat ein umfangreiches Programm aufliegen, das finanzielle Anreize für Bauherren bietet.

SPD-Fraktionschef Anton Krammer kündigte an, seine Fraktion werde sich künftig mit konkreten Anträgen einbringen. Zunächst aber brauche man dringend den Energieatlas, der eine Übersicht über den Landkreis zulässt. Der sei überfällig, pflichtete ihm Maria Lang (FW) bei. Mit Blick auf ihre eigene Gemeinde Ehekirchen, meinte die Zweite Bürgermeisterin: „Damit hätten wir uns viel Leid ersparen können.“ Sie kritisierte in diesem Zusammenhang die Bundespolitik: „Es ist nicht zu ertragen, wie dilettantisch hier vorgegangen wird und wie die Gemeinden vom Gesetzgeber allein gelassen werden.“