Neuburg
"Die Hemmschwellen werden geringer"

Eingliederung von Behinderten: Offene Hilfen legen Programm fürs zweite Halbjahr vor

26.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:30 Uhr

So sieht das neue Programm aus: Es umfasst zahlreiche Aktionen, darunter viele Ausflüge, Fahrten und Workshops. Ziel ist es, behinderte und nicht behinderte Menschen zusammenzubringen. - Foto: Hamp

Neuburg (DK) Ihr Programm fürs zweite Halbjahr haben nun die Offenen Hilfen Neuburg-Schrobenhausen vorgestellt - das Freizeit- und Bildungsprogramm präsentiert sich vielfältig wie eh und je. Das Ziel ist die Inklusion von Behinderten in die Gesellschaft.

Seit neun Jahren gibt es im Landkreis die Offene Hilfen Neuburg-Schrobenhausen, die im Auftrag des Bezirks Oberbayern die Beratung und Betreuung von Menschen mit einer Behinderung und deren Angehörigen organisiert. Träger der Organisation sind Regens Wagner aus Hohenwart und die Stiftung Sankt Johannes. Offen bedeutet hier, dass sich die Programme nicht nur an Behinderte wenden, sondern an alle Menschen. Das Ziel ist die Eingliederung (Inklusion) behinderter Menschen in die Gesamtgesellschaft. Hilfe bedeutet etwa Beratung, bei Behördengängen, Unterstützung in der Familie, Freizeit- und Reiseangebote, Beratung und Begleitung vom Kindergarten bis zur Universität und vieles mehr. Inklusion sei dann gelungen, wenn jeder Mensch von der Gesellschaft so akzeptiert und mitgenommen werde, wie er ist; Unterschiede sind normal. Die Offene Hilfen sind seit der Gründung stetig gewachsen, sie umfassen zurzeit 50 fest angestellte und 15 ehrenamtliche Mitarbeiter. Speziell für den Freizeit- und Bildungsbereich wurde nun das Programm für das zweite Halbjahr vorgestellt, das die Bereichsleiterin Silvia Heueisen zusammen mit ihren Mitarbeitern und mit Behinderten entwickelt hat. Es wurde mit der Zeit erweitert, Bewährtes wurde beibehalten, Neues kam hinzu. Etwa 50 Programmpunkte bietet es nun. Darin sind Klassiker enthalten wie der Besuch von Minigolf-Anlagen, Kochkurse, Discobesuche und Fahrten zu Bauernhöfen, aber auch neue Angebote wie eine Presse-Werkstatt, in der jeder Mensch, ob behindert oder nicht, am Programm für 2017 mitarbeiten kann. Am 11. November, pünktlich zum Faschingsbeginn, soll eine Party im "Überlauf" stattfinden. Hinzu kommen Fahrten zu Eishockeyspielen der Ingolstädter Panther, Ausflüge zum Brombachsee oder zur Western-City nach Dasing. Geplant sind zudem ein Neuburg-Bummel am 23. September, an dem Musikgruppen und andere Attraktionen geboten werden und die Geschäfte bis 23 Uhr offen sind, ein Discobesuch in Hohenwart und, und, und.

"Alle Angebote sind an alle Menschen gerichtet. Das Ziel ist es immer, behinderte und nicht behinderte Menschen zusammenzubringen, um die Barrieren im Kopf abzubauen", erklärt der Leiter der Offenen Hilfen, Benjamin Seuberth fest.

Und die Entwicklung in der Gesellschaft ist offenbar erfreulich. "Die Hemmschwellen gegenüber behinderten Menschen werden von Jahr zu Jahr deutlich geringer", stellte Barbara Popanda fest, die seit 15 Jahren ehrenamtliche Mitarbeiterin der Offenen Hilfen ist. Weitere ehrenamtliche Helfer sind übrigens immer herzlich willkommen. Sie werden gebraucht zur Erstellung neuer Programme, aber auch zur Betreuung behinderter Menschen.

Wer mitmachen will, möge sich wenden an: Offene Hilfen Neuburg-Schrobenhausen GbR, Leopoldineninsel C35, Telefonnummer (08431) 644 99 31, E-Mail info@offenehilfen-nd.de.