Neuburg
Der Schwalbanger sucht die "Mitte"

Stadt und Planer ziehen gute Zwischenbilanz für Viertel im Süden und Osten

23.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:36 Uhr

Die Bürgerhäuser wie hier im Ostend gelten als "Erfolgsgeschichte" und sollen weiterhin von Haupt- und Ehrenamtlichen betreut werden. Die Stadt Neuburg will von sozialen Förderprogrammen profitieren und die Lebensbedingungen in den Stadtteilen verbessern. - Foto: r

Neuburg (r) Schönere Wohnungen, verbessertes Umfeld, soziale Treffpunkte - in den Stadtvierteln Ostend, Schwalbanger und Neufeld zeigt sich ein positiver Trend. "Es ist sehr viel passiert und diese gute Entwicklung wollen wir weiterführen", betonte Oberbürgermeister Bernhard Gmehling im Stadtrat.

Bei den Wohnblöcken der Gewo und privater Eigentümer geht es um moderne Heizung, Bäder, Wärmedämmung, Balkone und Barrierefreiheit. Die Stadtwerke planen die Ausweitung ihres Netzes und bieten in beiden Stadtteilen Nahwärme an - Öl- und Erdgasheizungen wären damit passé.

Bauliche Verbesserungen seien nur dann umsetzbar, wenn Eigentümer, Hausverwaltungen, Stadt, Bewohner und Quartiermanagment zusammenarbeiten, so OB Bernhard Gmehling. Er bedankte sich ausdrücklich beim Freistaat Bayern, der über Programme wie "Soziale Stadt" oder "Jugend stärken im Quartier" die Projekte mit 60 Prozent (40 von der Stadt) gefördert hat.

An diesen Programmen will Neuburg - bisher starker Profiteur der Städtebauförderung - auch künftig teilhaben. Als Nächstes geplant sind Gebäudesanierungen und Wohnumfeldverbesserungen in der Schlesier-, Ostend-, Stettiner, Max-Peschel-, Berliner und Breslauer Straße. Gabriele Heller vom Architekturbüro Heller/Späth wünscht sich vom Stadtrat auch verbesserte Radwege, eine verkehrsberuhigte Ostendstraße und den Umbau der Kreuzung Berliner-/Sudetenlandstraße. Außerdem müsse etwas gegen Parkplatznot und "Stellplatzwüsten" getan werden. "Große Fortschritte" in den Stadtteilen mit Hochhäusern und Migranten bescheinigt auch Planerin Gabriele Heller der Stadt. Das soziale Miteinander sei vielerorts gestärkt worden, gefördert vor allem durch die beiden Bürgerhäuser. Die Einrichtung im Ostend, eines von 450 Mehrgenerationenhäusern bundesweit, funktioniere und sei "eine riesige Erfolgsgeschichte", so die Architektin. Die Bürgerhäuser seien "Herzstücke" der beiden Stadtteile.

Am Schwalbanger geht es nach einer Durststrecke 2011 bis 2013 weiter. Für das Viertel wäre eine "neue Mitte" wünschenswert. Die neue Grundschule mit dem Vorplatz als öffentlicher Treffpunkt ("ein Meilenstein") sei ein vielversprechender Ansatz. Mit dem geplanten Kindergartenbau für St. Peter könnte diese Entwicklung weiter vorangehen. Auch einen "Mehrgenerationenpark" kann sich das Planungsbüro hier gut vorstellen.

Als Problem sehen die Planer die "desolate Versorgungslage" im Hochhausbereich des Schwalbangers. Nach Schließung des Edeka-Marktes Ostermeier fehlt ein Lebensmittelgeschäft, das für Rentner zu Fuß leicht erreichbar ist. Im Ostend dagegen will der Pächter des dortigen Edeka-Marktes den Standort sichern und erweitern. "Ein sehr positiver Umstand", so Gabriele Heller, "denn solche Märkte erfüllen im Wohngebiet auch eine soziale Funktion." Jetzt gelte es, das Erreichte zu sichern und sozialintegrative Stadtteilarbeit weiterzuführen. Neben der Gebäudesanierung und der notwendigen Finanzierung sei "die kontinuierliche und professionelle Betreuung der beiden Bürgerhäuser durch das Stadtteilmanagement unabdingbar.