Neuburg
Gegen trostlose Schaufenster

Wie das Neuburger Stadtmarketings online und offline gegen Leerstände in der Innenstadt vorgeht

23.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:47 Uhr
Leerstand in der Rosenstraße: Das Neuburger Stadtmarketing erfasst alle freien Geschäftsräume und vermittelt. "Insgesamt steht Neuburg im Vergleich zu anderen Städten noch sehr gut da. Aber es wird gerade spürbar mehr", sagt Vanessa Korn, Leiterin des Stadtmarketings. −Foto: Frank/Schanz

Neuburg (szs) In Burgheim oder auch Rennertshofen bestimmen leere Schaufenster das Bild in den Gemeindezentren. In Neuburg gibt es ein Leerstands-Management, damit es nicht so weit kommt. Doch wie funktioniert das? Wir haben bei Vanessa Korn, der Leiterin des Neuburger Stadtmarketings, nachgefragt.

"Das Thema Leerstände beschäftigt uns schon seit Jahren", sagt Korn. Nicht immer seien Entwicklungen absehbar, Geschäfte schließen überraschend. Schritt Nummer eins für die Mitarbeiterinnen des Stadtmarketings ist deshalb die Leerstands-Erhebung. "Das funktioniert ganz einfach: Rumlaufen und die Erdgeschosse im Auge behalten", sagt Korn. Kontakt mit den Vermietern aufzunehmen, sei nicht immer einfach - besonders wenn Hauseigentümer nicht in Neuburg wohnen und Makler beauftragt haben. In Absprache mit den Vermietern stellt das Stadtmarketing dann alle freien Geschäftsräume auf die eigene Homepage. Branchentyp, Objektgröße, Verkaufsräume, Stellplätze, Schaufenster, Lage, Adresse: Alle wichtigen Daten werden wie in anderen Online-Immobörsen aufgenommen - samt Kontaktadresse. Auch das Stadtmarketing spielt den Vermittler, sucht auch mal zielgerichtet nach passenden Läden in der Umgebung, die vielleicht eine Filiale in Neuburg eröffnen wollen. Manchmal klappt das.

Mit Blick auf Rennertshofen oder Burgheim, aber auch auf manche Objekte in Neuburg, sagt Korn: "Man muss aber unterscheiden: Habe ich einen Leerstand, wo sofort wieder Gewerbe rein kann, oder muss ich erst aufwendig sanieren?" Das mache die Weitervermittlung erheblich schwerer, manchmal auch unmöglich. Probleme bereiten in Neuburg auch die relativ kleinen Geschäftsräume. "Im Durchschnitt sind die Läden kleiner als 200 Quadratmeter. Große Ketten brauchen meistens mehr Platz."

Wie viel Arbeitszeit das Stadtmarketing in das Leerstandsmanagement steckt, kann Korn nicht genau sagen. "Unser Portal ist bereits voll aufgebaut, wir müssen es nur pflegen, was nicht mehr viel Zeit in Anspruch nimmt." Wichtig seien auch Förderprogramme, die Kommunen in Anspruch nehmen können, wie "Aktive Zentren". Die Stadt Neuburg wiederum vergibt zinsfreie Ansiedelungsdarlehen. Eine Möglichkeit sei auch Mietpreisunterstützung bei Existenzgründern. Doch all das erfordere auch Initiative von Geschäftsleuten - ohne geht nix.