Neuburg
Bunter Spielplatz für "Pinocchio"

Die Schülerinnen der Städtischen Schule für Tanztheater malen sich ihr Bühnenbild selbst

26.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:23 Uhr

Eine italienische Straßenansicht bildet den Rahmen für das neueste Stück der Städtischen Schule für Tanztheater: "Pinocchio". Die jungen Eleven der Künstlerischen Leiterin Angeloa Kockers malen selbst mit - unter Anleitung der Bühnenbildnerin und Lehrerin Julia Weidner.

Neuburg (DK) Bevor "Pinocchio" über die Bühne des Neuburger Stadttheaters wirbeln kann, müssen die Eleven der Städtischen Schule für Tanztheater nicht nur ihre Ballettschritte üben - derzeit malen sie das Bühnenbild selbst. Lehrerin Julia Weidner aus Straß-Moos hilft dabei.

Die Choreographin und Künstlerische Leiterin Angela Kockers kann es nicht lassen: Selbst beim Malen ermahnt sie ihre jungen Schülerinnen zu mehr Grazilität. "Streck doch bitte Deinen Rücken durch, Du wirst es mir später danken", sagt sie zu einer der Malerinnen in der Amalienschule. Aus dem Kongregationssaal dringen die Klänge der Oper I Cherusi des Simon-Mayr-Chores (siehe Artikel Seite 26), als die Mädchen mit ihren Pinseln eine italienische Straßenansicht auf eine acht mal vier Meter große Leinwand zaubern.

"Ich habe mich für ein italienisches Farbkonzept entschieden", erklärt Bühnenbildnerin Julia Weidner aus Straß-Moos, die in Wien als Lehrerin einer Integrationsschule tätig ist. In der Heimat kümmert sie sich um die Requisiten für die neueste Aufführung im Stadttheater, zu der auch bunte Lollis gehören, die ebenfalls selbstgebaut werden. "Es ist mir wichtig, dass die Schülerinnen vielfältige Eindrücke vom Theater bekommen", erklärt Angela Kockers.

Die Neuburger Kreative hat wieder eine Mammutvorstellung geplant: 90 bis 100 Kinder im Alter zwischen sechs und 14 Jahren werden bei der Premiere am Samstag, 29. Oktober, um 16 Uhr auf der Bühne des Neuburger Stadttheaters zu sehen sein.

"Es handelt sich um ein Buch, das die Leute nicht so gut kennen", sagt Angela Kockers zu "Pinocchio". Es sei schon vielfach unterschiedlich interpretiert worden - nun hat sie ihre eigene Deutung: "Ich muss eine Dramaturgie basteln und eine Musik finden", berichtet die Choreographin. Und weil dieses Stück so durch und durch italienisch wirke, habe sie sich auch für alte italienische Meister entschieden: allen voran Giuseppe Verdi, aber auch Giuseppe Domenico Scarlatti oder Niccolò Paganini. "Ich habe ziemlich viele Stücke gefunden, die gut passen", sagt Angela Kockers.

Das Stück um den Schreiner und die Holzpuppe muss natürlich viele lustige Szenen enthalten, das sei bei einer Kinderaufführung einfach Pflicht, findet Kockers, immerhin sollen die Darsteller und das Publikum ja ihren Spaß haben. "An manchen Stellen muss man wirklich lachen", sagt Schülerin Amely Javy. Was am schwierigsten ist? "Die Solos, wo man alleine auf der Bühne steht", antwortet Emily Jungbauer. "Das Sprechen auf der Bühne ist echt schwer", findet dagegen Katharina Degmayr.

Die Premiere des Stückes "Pinocchio" ist am Samstag, 29. Oktober, um 16 Uhr. Weitere Vorstellungen finden am Sonntag, 30. Oktober, 16 Uhr, am Freitag, 4., 18 Uhr, und Samstag, 5. November, 16 Uhr, statt. Der Vorverkauf startet am 5. September, Karten sind erhältlich beim DONAUKURIER in der Schmidstraße C113, erreichbar unter Telefon (08431) 6 47 65 20.