Neuburg
Bauchtanz in allen Farben und Formen

Die Choreographinnen Ulrike Gassner, Andrea Herbiger und Simone Waschkut verzaubern das Publikum im Stadttheater

23.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:09 Uhr

Fulminante Choreographien im Stadttheater: Mehrere Generationen an Tänzerinnen wirbelten auf der Bühne. Ulrike Gassner, Andrea Herbiger und Simone Waschkut (unten) hatten eine großartige Show auf die Beine gestellt. - Fotos: Hammerl

Neuburg (DK) In die berückende Welt des Bauchtanzes entführten Ulrike Gassner, Andrea Herbiger und Simone Waschkut mit ihren zahlreichen Bauchtanzgruppen die Besucher der Orientalischen Tanzshow "Magic Dreams - die Faszination des Orients". Seit 30 Jahren gibt Gassner Kurse an der vhs.

Grund genug, vor der Show kurz zurückzuschauen. Begonnen hatte alles mit einem Workshop, für den Gassner Räume suchte - heraus kamen wöchentliche Kurse der Ingolstädterin in Neuburg. "Und es wurden immer mehr", erzählte sie, sodass sie sich von ihrer "begabten Schülerin Andrea Herbinger" unterstützen ließ. Vor 25 Jahren hat deren Schülerin Simone Waschkut mit Bauchtanz begonnen - noch als Kind, was damals mehr als exotisch war, wie sie anmerkte. Seit 17 Jahren unterrichtet auch sie an der vhs. Acht verschiedene Gruppen sowie mehrere Solisten zeigten ihr Können in der gut zweieinhalbstündigen, farbenprächtigen und variationsreichen Show am Samstagnachmittag, drei weitere Gruppen traten am Abend gemeinsam mit dreien auf, die bereits in der Nachmittagsshow zu sehen gewesen waren.


Mit dem Flügelschleiertanz "Beyond Egypt" mit allen drei Dozentinnen und mehreren ihrer Gruppen gelang ein farbenfroher Auftakt, dem die Scheherazade-Tänzerinnen ein Trommelsolo folgen ließen, ehe die Nachwuchsgruppe Wüstensternchen den Schleiertanz "Wind Dancer" zeigten. Von romantisch über rhythmisch zum temperamentvollen Wirbelwind reichte der Auftakt also. So abwechslungsreich ging es weiter. Elegant Anjas Schleiertanz "Ice Symphony", fetzig der Turkish Pop "Güzel" der Gruppe Saphira in ihren türkisfarbenen Gewändern, mitreißend der Zimbeltanz "Zeina" der jugendlichen Blüten des Orients. Einen völlig ungewohnten Bauchtanzableger, den Tribal Fusion, einmal mit Venetianischem, einmal mit Balaha-Einschlag, zeigte die Gruppe Mystika, deren Leiterin Andrea zudem mit dem Solo "Quest of the Oracle" begeisterte. Geheimnisvoll das Flügelschleiersolo von Jackra, zauberhaft-romantisch der Fächerschleiertanz der Gruppe Kleopatra. Mit verschiedenen Bollywood-Dances entführten die Blüten des Orients sowie die Solistinnen Susanne, Lana und Nadine sowie Simone in die indische Traumfabrik, Uli verband Zigeunerweisen und Bauchtanz, die Gruppe Yoga-Dance bewies, dass auch Yoga damit vereinbar ist, und in der Gruppe Perla Orientica traten abends auch Männer auf. Später wetteiferten die Gruppen Bahar, Ashira, Osmanicae, Scheherazade, Mystika und Perla Orientica mit Klassisch Orientalischem, Tribal Fusion, Bollywood, Zigeuner, Turkish Pop, Drum Solo und Hip-Hop-Oriental um die Gunst der Zuschauer im vollbesetzten Stadttheater. Lana und Teresa moderierten beide Shows und regten mit feinsinnigen orientalischen Weisheiten wie "Nehmt von Tänzern und Musikern, denn was sie bringen ist Kleidung und Nahrung für die Seele" zum Nachdenken und Genießen an.

Ein atemberaubendes, furioses Tanzfestival, das zwar Sitzfleisch erforderte, aber keine Sekunde langweilig war. Abwechslungsreich, farbenprächtig und mitreißend - ein besonderer Augen- und Ohrenschmaus.