Nassenfels
Geliehene Gartenstühle und Musik mit Pfiff

10.08.2010 | Stand 03.12.2020, 3:47 Uhr

Die CubaBoarischen verweben am Samstagabend bayerische und kubanische Musik zu einem bunten Klangteppich, der "Lebensgefühl pur" verspricht. Karten dafür gibt es noch im Vorverkauf. - Foto: oh

Nassenfels (DK) Noch gar nicht gestartet und schon drei Abende ausverkauft: Die Nassenfelser Kulturtage haben sich nun aber wirklich als Kulturhighlight etabliert. Die Initiatorin Lena Rieder fiebert dem Start der sechsten Runde heute, Mittwoch, entgegen.

Angefangen hat alles 2004 als "Lagerfeueridee", erinnert sich die 27-jährige Rieder: "Es war ein Vatertagsfest – auch verregnet." Rieders Freundeskreis saß im Nassenfelser Schlosshof, wo die Familie Rieder wohnt, ums Feuer, als Schulkamerad Fritz Gutmann junior meinte: "Lena, da is so schön, da müssen wir was machen." Gutmann stellte auch den Kontakt zu einer jungen Münchner Musikagentur her – Südpolmusic, und die Erfolgsgeschichte nahm ihren Lauf. Ein wunderbares Open-Air-Festival im historischen Schlosshof war geboren.

"Viele haben damals gemeint, wenn wir drei Jahre aushalten, dann wär’s schon gut. Jetzt gehen wir ins sechste Jahr – und es läuft fantastisch", strahlt Rieder. Nach etwas zögerlichem Start ist das Kulturfestival nun auch im Ort selbst sehr beliebt, "das merken wir an den Karten, die wir in der Nassenfelser Sparkasse verkaufen", und das freut die Nassenfelserin natürlich auch ganz besonders. Und besonders ist das Nassenfelser Kulturfestival tatsächlich.

Das bestätigt auch Silke Ofriera von Südpolmusic: "Wir arbeiten zwar mit mehreren örtlichen Veranstaltern zusammen, aber Nassenfels ist schon besonders, das ist das größte und erfolgreichste Festival dieser Art". Ein Lob, das natürlich auch Bürgermeister Andreas Husterer gerne hört und weitergibt: "Ich bin sehr froh, dass wir dank der Frau Rieder ein solches Kulturereignis in Nassenfels haben. Das ist prima für unser Renommee – bayernweit."

Deshalb unterstützt die Gemeinde die Kulturtage sehr gerne – auch mit dem Einsatz der Feuerwehr als Verkehrsregler. Natürlich besucht der Bürgermeister die Veranstaltungen auch selbst. Seine Frau Annemarie hat auch für heuer wieder die Karten besorgt.

Bevor aber DaHuawadaMeierundI am heutigen Mittwochabend die Bühne stürmen und das fünftägige Fest eröffnen, haben Rieder und ihre gut 40 ehrenamtlichen Mitstreiter noch viel zu tun. Der Hof muss bestuhlt werden: Die 500 weißen Gartenstühle sind vom Alten Stadttheater geliehen, dazu kommen noch Garnituren vom Neuburger Schlossfest und einige private Gartenmöbel – gut 600 Sitzplätze insgesamt. Wovon ein Teil freilich für La Brass Banda am morgigen Donnerstag und Fiddler‘s Green am Freitag wieder weggeräumt wird – denn da darf auch getanzt werden.

Rieder freut sich besonders darauf, dass sie am sonntäglichen Familiennachmittag auch Sven Catello und seine Zaubershow nach Nassenfels holen konnte. Allerdings wird auch der bekannte Ingolstädter Magier den Regenwolken kaum Einhalt gebieten können. Deshalb geht der erste morgendliche Blick in diesen Tagen etwas sorgenvoll zur Wettervorhersage im Internet. "Ich hoffe ja, dass es nicht regnet", meint Rieder. Gespielt wird aber auf jeden Fall: "Unser Publikum ist einiges gewohnt, Regencapes liegen bereit", sagt sie. Und falls es nasskalt sein sollte: "Ich habe auch tatsächlich Glühwein bestellt."