Kleinhohenried
Ein magischer Messpunkt im Donaumoos

Im Landkreis steht ein Geodätischer Referenzpunkt am Haus im Moos zur Verfügung

21.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:16 Uhr

Gleich mal gucken, ob die Geräte funktionieren: Der von Hans Freund (v.l.) vom Vermessungsamt, Alois Rauscher, Wolfgang Braun vom Landesamt sowie Bürgermeister Stefan Kumpf am Haus im Moos eingeweihte Geodätische Referenzpunkt macht es möglich. - Foto: De Pascale

Kleinhohenried (DK) Sei es das Navigationsgerät oder das Smartphone - um die exakte Position bestimmen zu können, sind Koordinaten nötig. Auch im Landkreis gibt es deshalb jetzt einen Geodätischen Referenzpunkt - feierlich eingeweiht wurde der gestern am Haus im Moos in Kleinhohenried.

GPS-Empfänger ermöglichen eine exakte Positionsbestimmung auf der Erdoberfläche. Geodätische Referenzpunkte stellen die Verbindung zwischen dem weltweiten Koordinatensystem und einem Punkt auf der Erdoberfläche her.

Der Raumbezug werde gerade in einem hoch technisierten Ort wie Bayern immer wichtiger, erklärt Wolfgang Bauer, Präsident des Landesamts für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, den Grund für die Errichtung des Geodätischen Referenzpunktes. Geräte ließen sich damit eichen und auch deren Funktion kann damit überprüft werden. Nicht zuletzt komme der Punkt den rund 250 000 aktiven Geocashern zugute. Weshalb dazu gerade das Haus im Moos ausgewählt wurde? "Ein idealer Ort", findet Bauer, nicht zuletzt der Touristenfrequenz wegen.

Der gleichen Meinung ist auch Karlskrons Bürgermeister Stefan Kumpf, der den Geodätischen Referenzpunkt, durch den das Heimatmuseum im "im wahrsten Sinne des Wortes zum Maß aller Dinge" werde, hier gut aufgehoben sieht. Auch wegen des "autonomen Fahrens" komme dem Thema in Zukunft noch mehr Bedeutung zu, ist der Bürgermeister überzeugt. Bereits seit mehreren Jahren kooperiere sein Amt mit der Umweltstätte Haus im Moos, sagt der Leiter des Vermessungsamtes Ingolstadt, Hans Freund, beispielsweise auch beim Tag der Geodäsie.

Über eine Promidichte wie selten freut sich stellvertretender Landrat Alois Rauscher am Haus im Moos. Kaum ein Landstrich sei so gut vermessen wie das Donaumoos, so Rauscher. Die GPS-Technologie hält er für eine wichtige Schlüsseltechnologie, die in hohem Maße von den hier arbeitenden Menschen genutzt werde. "Es geht jedenfalls wieder einen Schritt weiter in Sachen Aktualität in der Umweltbildungsstätte", freut sich der stellvertretende Landrat.

Alois Rauscher kann sich auch vorstellen, den Mathematikunterricht der Schulen zur praktischen Anwendung einmal hierher ins Haus im Moos zu verlegen, sagt der Landratsstellvertreter. Augenzwinkernd fügt Rauscher hinzu: Vielleicht verfüge der neue Positionspunkt ja über magische Kräfte, sodass künftig vielleicht noch mehr Menschen zur Umweltbildungsstätte des Landkreises im Donaumoos strömen.