Franz Schmidt will für die FDP in den Bundestag

05.02.2009 | Stand 03.12.2020, 5:13 Uhr

Die FDP-Kreisvorsitzenden aus Neuburg, Eichstätt und Ingolstadt Bettina Häring, Otto Hauff und Philipp Philippson mit ihrem Bundestagsbewerber Franz Schmidt (2.v.r.). - Fotos: lm

Neuburg (lm) Der Unternehmer Franz Schmidt aus Ingolstadt will für die FDP in den 17. Deutschen Bundestag. Die Kreisvertreter aus Neuburg, Eichstätt und der Schanz wählten den 34-Jährigen einstimmig zu ihrem Kandidaten. Erste und wohl auch entscheidende Hürde für Schmidt wird der 29. März sein. Da soll in Dingolfing die Bayern-Liste festgezurrt werden.

Bürgernähe und Entbürokratisierung rückte der Geschäftsführer einer in Geisenfeld ansässigen Firma mit Antimilben-Produkten in den Mittelpunkt seiner Bewerbung. Er verspricht monatliche Bürgersprechstunden für den Fall seiner Wahl. Die FDP stehe für eine "freiheitliche, liberale Bürgergesellschaft gegen die Idee eines kontrollierenden Obrigkeitsstaates".

Die Gesundheitsreform zitiert Schmidt als Beispiel einer "Bürokratie ohne erkennbaren Nutzten. Die Beiträge für die meisten Versicherten steigen. Die Leistung wird tendenziell abgebaut. Nur bei den Leistungserbringern kommt nichts davon an". Der FDP-Mann spricht unter Beifall von Umverteilungssystemen, die letztlich nur Geld kosten und keine Einsparungen im Gesundheitswesen brächten.

Ansonsten setzt die FDP deutlich auf einen Lagerwahlkampf, wie der Münchener Rechtsanwalt und Bundestagsabgeordnete Daniel Volk in seinem Beitrag deutlich macht. Rot-Grün gebe es in Zukunft nur zusammen mit "dunkelrot". Wer die PDS verhindern wolle, habe als Alternative nur das bürgerliche Lager. Und hierin sind die Schwerpunkte der FDP unmissverständlich. Den Gesundheitsfonds nennt Volk, im November als Nachrücker für den neuen bayerischen Wirtschaftsminister Martin Zeil in den Bundestag eingezogen, "ein bedrohliches Monster". Das zweite Thema: "Wir brauchen eine Steuerreform." Dass Neuburg Ort der Kandidatenkür war, erklärt sich aus den Mitgliederzahlen. Worauf Bettina Häring verständlicherweise stolz ist, hat ihr Kreisverband Neuburg-Schrobenhausen mit 52 gegenüber 49 mehr Mitglieder als Ingolstadt.

Das Schicksal des gemeinsamen Kandidaten Schmidt entscheidet sich möglicherweise jedoch schon vor Dingolfing am 16. März. Dann soll es vorab um die oberbayerische Reihenfolge gehen. Nachdem das Erringen des Direktmandates eher unwahrscheinlich ist, was der FDP in Bayern in ihrer gesamten Geschichte noch nie gelang, entscheidet allein das Abschneiden auf der Landesliste. Derzeit sind neun bayerische FDP’ler im Bundestag. Verspürt die Partei gegenwärtig auch Aufwind, im sehr niedrigen zweistelligen Bereich auf der Liste ist aber auf jeden Fall Schluss mit der Fahrkarte nach Berlin.

Für ihren Mann kämpfen wollen die neun Delegierten, die am 29. März nach Dingolfing fahren. Dies sind Siegfried Bauer, der Eichstätter Kreisvorsitzende Otto Hauff, Kollegin Bettina Häring, Oliver Brockmann, Franz Schmidt, Richard Heil, die Ingolstädter Stadträtin Christl Ernst, Kreisrat Lothar Klingenberg und Walter Schmidt.