Neuburg
Der Dienstälteste schafft es nicht ins Ziel

Oldtimer-Ausfahrt des Neuburger Motorclubs mit 36 Fahrzeugen profitiert vom super Wetter

17.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:38 Uhr
Auf Hochglanz poliert waren die altehrwürdigen Karossen, die bei der Ausfahrt des Motorclubs mitfuhren. −Foto: Rainer, Hamp

Neuburg (DK) Zum zweiten Mal veranstaltete heuer der Motorclub Neuburg (MCN) eine Oldtimer-Ausfahrt. 30 Jahre alt und teilweise noch viel älter waren die 36 auf Hochglanz polierten Fahrzeuge, die am Maria-Himmelfahrtstag vom Sporthotel Dünstl aus losfuhren.

Es ging nicht darum, eine sportliche Rallye zu gewinnen, sondern um bei Kaiserwetter eine gemütliche Suchfahrt über 161 Kilometer zu absolvieren. Der Beifahrer hatte die Aufgabe, die kürzeste Strecke zu finden. 36 Teams gingen mit ihren mehr oder weniger alten Fahrzeugen von 24 verschiedenen Marken auf die Reise. Darunter so exquisite Autos wie der Lloyd von 1959, der Triumpf TR3 (1959), der Chevrolet Impala (1964) oder eine Corvette (1971). Das älteste Fahrzeug war ein Ford Pick-up – Baujahr sage und schreibe 1942!

Mit der Startnummer 1 machte sich der Dritte Bürgermeister und Schirmherr der Veranstaltung Rüdiger Vogt mit seinem Beifahrer Klaus Babel auf den Weg. Ging der Weg bei der Premierenfahrt im vergangenen Jahr nach Westen, so führte er diesmal nach Norden. Über Bergheim und Nassenfels führte die Fahrt über die Schönblick-Bergstrecke nach Emsing nördlich von Eichstätt. Während der Mittagspause im dortigen Hotel Dirsch stellte Moderator Klaus Benz die Teilnehmer vor und besichtigte man die Oldtimer-Schlepper-Sammlung des Hauses. Über 20 alte Schleppfahrzeuge, vorwiegend der Marke Schlüter, konnte man dort bestaunen. Danach ging es weiter nach Norden über Kinding nach Thalmässing und schließlich über Pfünz und Buxheim zurück nach Neuburg.

Ab 16 Uhr trudelten langsam die Gespanne wieder im Rödenhof ein. Aber ausgerechnet das älteste Fahrzeug schaffte es nicht mehr zurück. Der schwarze Chevrolet-Kastenwagen gab zwischen Greding und Kinding den Geist auf und musste von der Pannenhilfe abgeschleppt werden.

Der eigentliche Antreiber für die Tour de Neuburg war Moderator Klaus Benz, der selbst Mitglied im MCN ist. „Ich wurde von vielen Oldtimer-Besitzern wegen solch einer Tour angesprochen“, berichtete er. Und so startete im vergangenen Jahr die erste Ausfahrt und ist auch für das kommende Jahr eine weitere geplant. Der Oldtimer-Spartenleiter des MCN, Roland Demnick, hatte mit seinem Team die heurige Tour vorbereitet. Sein Dank ging an die Familie Benz, die stark im Verein engagiert ist, an sein Team, an die Pannenhilfe Behr, aber auch an Hans Dünstl und seine Mitarbeiter, die nicht nur den Rahmen gestalteten sondern auch für ein Weißwurst-Frühstück für die Teilnehmer sorgten; gratis versteht sich.

Viele Helfer waren für die Planung und Durchführung der Tour nötig. So für die Start- und Zielkontrolle oder auch die drei Durchfahrtskontrollen unterwegs. Es sollten ja doch alle Fahrzeuge die vorgegebene Strecke fahren und am Ende möglichst die genaue Kilometerzahl von 161,4 km angeben können.

„Hätte ich nur auf meine Frau gehört“, jammerte ein Teilnehmer, der falsch abbog, weil alle vor ihm das auch taten. Tatsächlich gelang Beifahrer Michael Ottinger die Idealstrecke. Er kam schließlich mit 161,6 gefahrenen Kilometern an, womit er den Pokal für den besten Beifahrer bekam. Ein weiterer Pokal ging an Günter Wänger für das älteste Fahrzeug, das aber leider nicht mehr zurückkehren konnte. Und ein dritter Pokal ging an das Paar Barbara und Wolfgang Märkl für das originellste Team. Sie waren mit einem BMW-Motorrad mit Beiwagen, Baujahr 1960, am Start.

Etwas abseits stand ein Mann aus Karlshuld bei seinem Armeefahrzeug, Baujahr 1952. Mit Ketten, Hacke und Schaufel parkte es neben dem Startpunkt. So ausgerüstet tat es ehedem bei der Schweizer Armee in den Schweizer Bergen seinen Dienst. Aber leider konnte er nicht an der Ausfahrt teilnehmen – zu Hause war Besuch angesagt.