Burgheim-Ortlfing
Jetzt auch Widerstand aus Burgheim

In Ortlfing wurde Bürgerinitiative gegen Gleichstromtrasse gegründet

16.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:48 Uhr

„BI Burgheim Stromtrasse, nein danke“ heißt die neue Bürgerinitiative aus Burgheim gegen die geplante Gleichstromtrasse nach Meitingen. Martin Belz, Margit Kugler und Franz Appel (v.r.) sind die neu gewählten Sprecher - Foto: Maier

Burgheim-Ortlfing (pm) Kaum ein Thema hat im Freistaat die Gemüter so erhitzt, wie die geplante Gleichstrom-Höchstspannungstrasse. Sie soll Strom aus dem Raum Halle bis in das schwäbische Meitingen transportieren. Gegen diese „Monstertrasse“ formiert und organisiert sich breit angelegter Widerstand, an der Spitze Ministerpräsident Horst Seehofer.

Auch in Burgheim hat der Widerstand jetzt einen Namen. In der „Alten Schule“ in Ortlfing gründeten Stromtrassengegner die Bürgerinitiative „Stromtrasse, nein danke“. 22 Bürger aus der Kerngemeinde und den Ortsteilen, darunter auch Bürgermeister Albin Kaufmann und sein Nachfolger Michael Böhm, vertraten das Motto: „Wir wollen und wir brauchen diese Monstertrasse nicht.“

Burgheim und die Ortsteile Straß, Ortlfing und Illdorf sind Teil einer Alternativtrasse. Die würde auch die Luftsportgruppe Burgheim so stark beeinträchtigen, dass sie vor ihrem Aus stehen könnte. Zugleich wäre die Entwicklung Burgheims nach Süden abgeschnitten. Wenn auch Ministerpräsident Horst Seehofer verspricht, dass die Trasse nicht kommen wird, so sei starker Widerstand aus der Bevölkerung nötig, schließlich steht die Trasse auf dem rechtlichen Fundament eines Bundesgesetzes. Unterstützung für die Burgheimer kam aus Rennertshofen. Otto Kuffer von der Bürgerinitiative Trassenstopp Rennertshofen informierte und gab Tipps. Dass über die geplante Gleichstromtrasse auch Braunkohlestrom nach Meitingen transportiert werde , sei der Tod der regenerativen Energien. Oberstes Unternehmensziel des Betreibers „Amprion“ sei Rendite, die mit neun Prozent kalkuliert wurde. Neben dem Energieriesen RWE, der 25,1 Prozent der Anteile hält, sind durchwegs Versicherungen, Investmentgesellschaften, Pensionskassen, sowie die Tochter einer Großbank, die Anteilseigner. Bei der anschließenden Wahl stimmten die Trassengegner für Martin Belz aus Straß als Sprecher der Bürgerinitiative. Seine Stellvertreter sind Margit Kugler aus Burgheim und Franz Appel aus Straß.

Zu einem ersten Großprojekt der neuen Bürgerinitiative soll die Auftaktveranstaltung am Montag, 28. April um 19.30 Uhr in der alten Turnhalle werden. Zugleich will die Initiative massiv Unterstützer für die Forderung gegen die Gleichstromtrasse für sich gewinnen. Stark präsent wollen die Burgheimer am Montag, 5. Mai, in Ingolstadt sein. Bundeskanzlerin Angela Merkel wird in der Regionsmetropole sprechen. Weil sich die Stromtrasse auf ein Bundesgesetz gründet, soll die Regierungschefin in Berlin den Widerstand dagegen auch hautnah mitbekommen.