Besucherinteresse etwas gebremst

10.05.2009 | Stand 03.12.2020, 4:58 Uhr

Auf dem Schrannenplatz mischten sich am Sonntagnachmittag Oldtimer und höherklassige Fahrzeuge. Das Gespann im Vordergrund ist ein Daimler-Steyr-Puch aus dem Jahr ’63, mit dem Besitzer Rudi Hilz auch schon in den Alpen unterwegs war und das, so versichert Hilz, auch Steigung zu meistern weiß. Es ist ebenso wie der dunkle Buick von Markus Zintl aus Rennertshofen eines der Fahrzeuge, die als besonders schöne Oldtimer prämiert wurden.

Neuburg (DK) Die 8. Neuburger Autotage, der große Freiluft-Salon an Schrannenplatz und Donaukai, erfreute sich zwar einmal mehr vieler Besucher. Rekordzahlen waren am Wochenende aber trotz gelungener Veranstaltung nicht zu verzeichnen.

Jürgen Hölzl, Verkaufsleiter des Autohauses Schweitzer, meinte, das gute Wetter an beiden Tagen habe den Besucherstrom besser kanalisiert. Insofern täusche der Eindruck, dass weniger Interessierte an den Karossen von 13 Autohäusern, die 19 Marken präsentierten, vorbei flanierten. Busunternehmer Josef Spangler hingegen hatte durchaus den Eindruck eines verhalteneren Besuchs und Klaus Klippel (Mazda) aus Neuburg stellte "weniger Leute und weniger Interesse" fest.

 
Woran es letztlich gelegen hat? Abwrackprämie, zwei Sonnentage? Markus Jocher, Geschäftsführer des Stadtmarketingvereins, zeigte sich dennoch zufrieden. "Die Aussteller haben gute Gespräche mit interessierten Besuchern geführt", resümierte Jocher. Außerdem seien die Autotage in einer Stadt, in der jeder dritte Arbeitsplatz mit dem Auto verbunden sei, Verpflichtung.

Das Rahmenprogramm war der Mobilität gewidmet. Die Tanzschule Taktgefühl zeigte an beiden Tagen mit Jumpstyle und Hip Hop, dass Sportlichkeit keine Frage der Pferdestärken ist. Das Technische Hilfswerk stellte selbst Fahrzeuge aus und hatte zusätzlich am Sonntag eine Fähre im Einsatz, die zwischen Donaukai und Ringmeierbucht Passagiere beförderte. Die Überfahrt wurde gerne und viel in Anspruch genommen.

Am jenseitigen Donau-Ufer wartete dann die nächste Attraktion. Dort gab es Oldtimer in großer Zahl zu sehen. Traktoren, Motorräder, Pkw, Nutzfahrzeuge. "Eine Augenweide", freute sich Moderator Klaus Benz. Die stolzen Besitzer unternahmen am Sonntagnachmittag eine Spritztour über Bergen und Hütting. Die schönsten wurden von Stadtmarketing und Motorclub mit Pokalen prämiert, die 2. Bürgermeister Heinz Enghuber auf dem Schrannenplatz überreichte. Stadtrundfahrten wurden angeboten und wer selbst gerne in die Pedale tritt, hatte am Samstag zur Eröffnung in der Hertleinkurve Gelegenheit, ein Fundrad zu ersteigern. Auktionatoren waren Klaus Benz und Bernhard Mahler, die teilweise im Sekundentakt die Preise in 2,50- Euro-Schritten nach oben katapultierten. Gelegentlich mussten sich auch rückwärts steigern, wenn den Drahtesel beim besten Willen niemand haben wollte. "Mir gebn eahna zehn Euro, wenns ’n mitnemma", versuchte Benz sein bestes. Und so fand so manches "reinrassige Kultfahrzeug" trotz gewisser Schwächen einen neuen Besitzer.

Seinen Beitrag zu den Autotagen leistete auch das Jugendparlament. Jugendreferentin Doris Stöckl und ihre Truppe hatten das Thema Alkohol am Steuer aufgegriffen. Wer wissen wollte, wie der Durchblick verloren geht, konnte mit einer Promillebrille ausgestattet (0,8 und 1,3 Promille) sein Glück auf einem Bobbycar versuchen. Unmittelbar neben der Teststrecke hatte das Jupa das Autowrack eines betrunkenen Fahranfängers aufgebaut. Der A 3 ist vollkommen zertrümmert, der junge Mann hatte unwahrscheinliches Glück und war mit einer Oberschenkelfraktur noch einem glimpflich davon gekommen.