Ingolstadt (aa) Am 1. Weihnachtsfeiertag feierte bei bester Gesundheit Franz Happernagl, einer der erfolgreichsten Sportler Ingolstadts, im Kreis seiner Familie seinen 80. Geburtstag. Neben seiner Frau gratulierten ihm die Tochter, der Sohn und fünf Enkel.
Zu den Gratulanten gesellten sich auch seine Freunde von der Audi-Bläserphilharmonie, die ihm ein Ständchen darbrachten, sowie eine Abordnung des Leichtathletik-Kreises Oberbayern-Nord, angeführt von Kreisvorsitzendem Gustav Derbsch und Kreisstatistiker Alfred Auer, der noch ein Wegbegleiter Happernagls in seiner aktiven Zeit war.
Bei den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki, den ersten Sommerspielen nach dem Zweiten Weltkrieg, bei denen Deutschland wieder mitmachen durfte, startete Happernagl als erster Teilnehmer aus Ingolstadt nach 1945 in der 100-Meter-Staffel. Mit einer Bestzeit von handgestoppten 10,5 Sekunden über 100 Meter, gelaufen 1954 auf Aschenbahn, hielt er lange Jahre den Kreisrekord. Happernagl war auf dieser Strecke auch Bayerischer Meister, Süddeutscher Vizemeister und Dritter bei den Deutschen Meisterschaften.
Sein Sprinttalent hat er übrigens an seinen Enkel Christian Happernagl weitervererbt, der mit 10,71 Sekunden bis heute den 100-Meter-Kreisrekord der männlichen Jugend A hält.
Happernagl war 38 Jahre lang als Lohnbuchhalter bei Audi beschäftigt. Neben dem Sport gehörte seine Begeisterung der Musik, so dass er schnell den Weg ins Audi-Werksorchester, die heutige Bläserphilharmonie fand, in der er noch als Tenorhornist mitwirkt. Als vielseitiger Musiker spielte er auch lange bei der Ingolstädter Kapelle Esperitos zum Tanz auf.
