Ingolstadt
Dem Grauen auf der Spur

Schüler entwickeln einen Museumsführer zum Ersten Weltkrieg

26.02.2012 | Stand 03.12.2020, 1:47 Uhr

Junge Museumspädagogen: Schülerinnen des Gnadenthal-Gymnasiums und ihr Lehrer Wolfgang Riffelmacher übergaben das Heft mit dem Titel „Der Mensch im Krieg“ an den Museumsleiter Ansgar Reiß.

Ingolstadt (DK) Sie haben den Krieg gesehen und kennen ihn gut. Ein Jahr lang beschäftigte sich ein Projektseminar Geschichte des Gnadenthal-Gymnasiums mit der Abteilung Erster Weltkrieg im Bayerischen Armeemuseum. Das Ziel war es, einen interaktiven Führer durch die Dauerausstellung im Reduit Tilly für Schüler der Mittelstufe zu entwickeln.

Das ist dem Seminar gelungen. Ansgar Reiß, der Leiter des Museums, nahm das pädagogisch gründlich gestaltete Heft gerne entgegen.

Die Schüler hatten sich mit einem Besuch bei Tobias Schönauer vom Armeemuseum vorbereitet. Dann begann das Seminar unter der Leitung von Studiendirektor Wolfgang Riffelmacher mit der Erforschung der Ausstellungsräume. Dabei sahen sich alle vor die schwere Aufgabe gestellt, die umfangreiche Sammlung in den 32 Kasematten so zu reduzieren, dass es für Achtklässler in einem angemessenen Zeitraum praktikabel ist. In zahlreichen Treffen vor Ort erarbeitete man ein Konzept, das die Schüler der 11. Klasse dann selbstständig in den von ihnen ausgesuchten Räumen umsetzten und mit ausgewählten Exponaten samt den dazugehörigen Aufgaben aufbereiteten. Um die Identifikation der 12- bis 14-jährigen Schüler zu erleichtern, wurde eine fiktive Familie geschaffen, über deren Geschichte – angefangen bei der Kriegsbegeisterung 1914 bis zu den schrecklichen Grabenkämpfen – die Grauen des Krieges miterlebt werden können. Immer wieder sprechen die fiktiven Figuren die Schüler im Führungsheft an und treten so in einen interaktiven Dialog, bis hin zu Tagebucheinträgen.

Herausgekommen ist ein 90-minütiger Rundgang mit Aufgaben und Anstößen zum Nachdenken. Das Heft wurde bereits mit Erfolg von Achtklässlern erprobt. Es steht auch anderen Schulen und jungen Besuchern des Museums zur Verfügung.