Rowdy angeklagt

25.02.2009 | Stand 03.12.2020, 5:10 Uhr

Ingolstadt (hri) Den wilden Mann, den er damals gemimt hatte, ließ er diesmal außen vor: Ein wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung angeklagter Heranwachsender aus Barsbüttel (Schleswig-Holstein) gab sich vielmehr betont friedlich, als er nach Ausschreitungen im FC-Stadion im vergangenen August jetzt erneut nach Ingolstadt reiste, um sich vor Gericht zu verantworten.

Da er glaubhaft versicherte, sein damaliges Verhalten zu bereuen, blieb es bei einer milden Strafe. Richter Christian Schilcher verhängte 150 Arbeitsstunden. Ursprünglich hatte er einen einwöchigen Jugendarrest in Erwägung gezogen.

Im Pokalspiel des FC 04 gegen den Hamburger SV war es nicht nur auf dem Rasen heiß her gegangen. Auf den Zuschauerrängen hielt es manche nicht mehr hinter dem Zaun. Unter den Anhängern der Hanseaten war auch der damals 19-Jährige aus Barsbüttel. Den Vorwurf, einen Chinaböller aufs Spielfeld geworfen zu haben, durch dessen Explosion eine Polizistin ein Knalltrauma erlitt und ein Ordner mehrere Platzwunden davontrug, bestritt der Angeklagte. Da nicht auszuschließen war, dass ein anderer aus der Menge den Böller gezündet hatte, wurde dieser Punkt eingestellt.

Geständig zeigte der Schüler sich, was die Randale am Sperrgitter betrifft. Gemeinsam mit anderen hatte er den Zaun niedergebogen. Der Norddeutsche hat sich zwischenzeitlich bereit erklärt, 500 Euro als Schadenswiedergutmachung zu zahlen. Richter Schilcher sprach von sinnloser Zerstörung. Da er aber keine Wiederholungsgefahr sah, beließ er es bei Arbeitsstunden als Strafe.