Vorsprung durch Nahverkehr

29.09.2009 | Stand 03.12.2020, 4:37 Uhr

Mit dem Bus zur Arbeit: Bei Audi nutzen das – bisher noch spärliche – Nahverkehrsangebot relativ wenige Beschäftigte. - Foto: Herbert

Ingolstadt (DK) Für die mehr als 6000 Audi-Mitarbeiter der Technischen Entwicklung (TE) gibt es ab dem 13. Dezember endlich eine vernünftige Busverbindung. Mit der Umstellung auf den neuen Fahrplan bietet die INVG erstmals eine Schnellbuslinie an, mit der die Beschäftigten in der Früh vom Hauptbahnhof ohne Zwischenstopp bis unmittelbar an das TE-Haupttor fahren können.

"Wir hatten viele Anfragen aus der Belegschaft, vor allem aus dem weiteren Einzugsgebiet", sagte Betriebsratsvorsitzender Peter Mosch gestern bei der Vorstellung der INVG-Pläne. Speziell die "Akademiker und Ingenieure", die mit der Bahn anreisen, mussten bisher erst einmal schauen, wie sie vom Ingolstädter Hauptbahnhof zu ihrer Arbeitsstelle kamen. Von der jetzigen Bushaltestelle in der August-Horch-Straße müssen die Fahrgäste außerdem noch einen halben Kilometer zu Fuß zur TE marschieren. Das fällt künftig weg. Audi hat derzeit etwa 250 Mitarbeiter, die aus München nach Ingolstadt pendeln.

Nach Angaben von Audi-Personalleiter Josef Schelchshorn nutzen insgesamt rund 450 Kollegen den INVG-Bus für den Weg zur Arbeit. Durch Verbesserungen des Angebotes hält er eine Verdreifachung für möglich. Weitere 1000 kommen mit anderen Busunternehmen aus einem größeren Umkreis.

"Wir wollen unsere Attraktivität als Arbeitgeber weiter steigern", so das Ziel Schelchshorns, "die Mitarbeiter sind unser Kapital." Bessere Busverbindungen seien ein "weiterer Baustein" und gleichzeitig ein Standortfaktor. Die INVG habe dafür, wie der Personalleiter ergänzte, von Audi eine "Anschubfinanzierung" von 100 000 Euro bekommen.

INVG-Geschäftsführer Robert Frank stellte neben den neuen Schnellbussen zwischen Hauptbahnhof und TE die Fahrplanänderungen auf den Linien 11 und 15 heraus. Auf der 11 wird die Audi-TE künftig in den Hauptverkehrszeiten (6 bis 8.30 Uhr und 16 bis 18.30 Uhr) im Viertelstundentakt angefahren. Die bisherige Erschließung des Güterverkehrszentrums wird von der Linie 44 übernommen.

Die Route der Linie 15 macht in Zukunft einen "Schlenker über den Nordbahnhof", wie Frank sich ausdrückte. Dadurch bekommen Wettstetten, Etting und die Audi AG ab Dezember einen direkten Busanschluss an den Nordbahnhof. "Wir sind sehr guter Dinge", sagte der INVG-Chef, "dass wir damit dem Großteil der Berufspendler aus dem nördlichen Bereich ein gutes Angebot unterbreiten können." Audi sei mit Abstand der größte Arbeitgeber der Region. "Da sehen wir Verbesserungsbedarf."