Ingolstadt
Fahrradwege im Fokus

BZA Mitte informiert sich über Konzepte zum Radwegenetz in der Stadtmitte - Spielgeräte für Fußgängerzone vorgestellt

10.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:58 Uhr
Gefährliche Situatuion: So wie hier bei der Querung der Westlichen Ringstraße hin zur Friedhofstraße kommen sich Fahrradfahrer und Autofahrer an dem Verkehrsknotenpunkt häufiger einmal näher als es sein sollte. Ein Grund dafür sind vor allem die Staus, die sich im Feierabendverkehr bilden. Vorrangrouten für Radler sollen für Abhilfe sorgen. Dieser Meinung ist man auch im BZA. −Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) Der Bezirksausschuss (BZA) Mitte will den Ausbau des Fahrradverkehrs in der Stadtmitte und rund um das Glacis weiter unterstützen. Mehr Radler auf die Straße zu bringen - das ist die Hoffnung, die Vorsitzender Alfred Grob mit dem Vorhaben verbindet, wie er am Dienstagabend auf der Sitzung des BZA sagte.

Wie es derzeit um die Planung der Radwege und Vorrangrouten für Fahrradfahrer bestellt ist, darüber informierte das Bezirksgremium Manfred Meier vom Arbeitskreis (AK) Verkehr der SPD. Dieser hat, parallel zu den Vorschlägen des Planungsbüros Inovaplan, eigene Ideen und Vorstellungen zur Fahrradwegeführung im Stadtkern entwickelt. Demnach unterstütze der AK eine Route um das Glacis ebenso wie den Vorschlag des BZA vom vergangenen Sommer, den bisherigen Fußweg durch das Glacis für Fahrradfahrer zu öffnen (DK berichtete). Um eine Vorrangroute für Radler handele es sich hierbei jedoch nicht, da diese keine gemischten Rad- und Fußwege sein dürften, stellte Meier klar. Er schlug weiter vor, den Radweg entlang der Westlichen Ringstraße in Süd-Nord-Richtung zu verbreitern, so dass dieser in beide Richtungen befahren werden könne. "Dazu müssten aber einige Bäume gefällt werden", so Meier. Weiter plädierte er dafür, die teils schlechten Sichtverhältnisse für Radler am Knotenpunkt mit der Neuburger Straße zu beseitigen und die Bedingungen für Radler auf der Strecke hinter der Lärmschutzwand zu verbessern. Für den Knotenpunkt, an dem die Westliche Ringstraße bei der Neuburger Straße in die Nördliche Ringstraße übergeht, könne er sich als Vision auch eine Unterführung für Fußgänger und Radfahrer vorstellen, so der Verkehrsexperte. In dem Zusammenhang wurde auch intensiv über die Ampelschaltungen in der Westlichen Ringstraße diskutiert. Der BZA stand letztlich allen Anregungen offen gegenüber und sprach sich dafür aus, deren weitere Entwicklung zu unterstützen.

In einem weiteren Kurzvortrag stellte Baureferent Alexander Ring den Lageplan für zukünftig angedachte Spielgeräte in der Fußgängerzone vor, deren Neugestaltung heuer in der Ludwigstraße beginnt und bis 2022 beendet sein soll. Vorgesehen seien demnach ein Wasserspiel am Schliffelmarkt, eine sogenannte Ministadt aus hydraulischen Kuben in der Ludwigstraße, ein Strömungstisch in Höhe der Mauthstraße sowie ein sogenannter Hopscotch, etwa auf Höhe der Galeria Kaufhof, der aus verschiedenen hydraulischen, miteinander kommunizierenden Quadern besteht, die wiederum als Sitzmöbel benutzt werden können. Origineller Effekt: Sobald jemand auf einem der Quader Platz nimmt, variiert aufgrund der Gewichtsverlagerung ein anderer sanft seine Höhe, hieß es im Vortrag. Außerdem soll in der Theresienstraße, etwa auf der Höhe des ehemaligen Tabakwarenfachgeschäfts Tropschuh, eine in sich bewegliche Liege, die wie ein Floß aussieht, bei dem dort vorhandenen Brunnen aufgestellt werden. Über die genauen Kosten konnte Ring noch keine Angaben machen. Im BZA tauchte zudem die Frage auf, ob auch an Sitze für ältere Leute gedacht worden sei. Der Referent konnte beruhigen: Alle bereits vorhandenen Sitzgelegenheiten wie Bänke bleiben bestehen.

AUS DER SITZUNG

Das versetzte Parken im Probierlweg , das derzeit in einer Versuchsphase läuft, werde laut einer Anwohnerin nicht wie erhofft angenommen. Die Maßnahme soll eigentlich dazu beitragen, bei den Autofahrern auf eine Geschwindigkeitsreduzierung hinzuwirken, denn zahlreiche Autofahrer benutzen den Probierlweg inzwischen, um dem Stau auf der Ringstraße auszuweichen. Aus Sicht der Anwohnerin seien diese aber jetzt noch schneller unterwegs, weil die Fahrbahn breiter geworden sei. Die Beobachtungen sollen nun laut Bezirksausschuss in die Bewertung des Versuchs mit einfließen.

 

Überdachte Stellplätze für Fahrräder und eine Ladestation für E-Bikes beim Hallenbad-Parkplatz schlug BZA-Mitglied Sascha Lachner in einem Antrag vor. Der Vorschlag soll jetzt geprüft werden. Es wurden jedoch Zweifel laut, ob Pendler diese Plätze überhaupt nutzen würden.

Radwege über die Westliche Ringstraße: Die Querungen seien bei den regelmäßigen Staus an den Einmündungen zur Friedhofstraße und Gerolfinger Straße oft verstopft, so Lachner in einem weiteren Antrag. Er schlug deshalb rote Fahrbahnmarkierungen für die Radquerungen vor. Der BZA appellierte zudem an die Verkehrsteilnehmer, sich an die Beschilderung zu halten, die das Befahren der Kreuzung bei Rot untersagt.

Müllablagerung hinter dem Stadttheater: Hier bleiben nach dem Entsorgen von Altglas in den Containern oft leere Kartons aber auch anderer Abfall zurück. Es soll nun geklärt werden, ob das Aufstellen einer Mülltonne Abhilfe schaffen könne.

 

Die Bürgerversammlung für den Bezirk Mitte findet am Donnerstag, 8. November, statt. Sie beginnt um 20 Uhr im Gewerkschaftshaus am Paradeplatz. | mbl