Traumberuf in neuer Fahrradwerkstatt

02.09.2008 | Stand 03.12.2020, 5:38 Uhr

Die zwölf neuen Lehrlinge in den Caritas-Wohnheimen und Werkstätten freuen sich auf den Start ins Berufsleben und die Zusammenarbeit mit den Meistern und Ausbildern. - Foto: oh

Ingolstadt (DK) Zwölf junge Menschen haben am Montag eine Ausbildung in den Caritas-Wohnheimen und Werkstätten begonnen. Sie sind in der Recycling-Werkstatt, in der Malerei und Lackiererei, Schreinerei und Schlosserei tätig, ferner im Verkauf, der Bürokommunikation und der neu gegründeten Fahrradwerkstatt.

Caritas-Mitarbeiterin Birgit Achhammer zufolge werden die Ausbildungen durch verschiedene öffentliche Institutionen finanziert oder teilfinanziert: vor allem von der Arbeitsagentur Ingolstadt, teilweise auch über verschiedene Jugendämter. Insgesamt arbeiten laut Statistik derzeit 31 Lehrlinge in den Caritas-Wohnheimen und Werkstätten.

Laut Birgit Achhammer haben in den vergangenen Jahren rund 80 Prozent der geförderten Jugendlichen im Anschluss an ihre Lehre eine Arbeitsstelle in Betrieben in der Region bekommen: "Während ihrer Ausbildungszeit konnten wir auf unsere guten Kontakte zu anderen Firmen zurückgreifen und etliche vermitteln." Auch zwei von drei Recyclingmonteuren, die in den vergangenen drei Jahren erstmals in der Caritaseinrichtung ausgebildet wurden, hätten in Firmen Arbeit gefunden.

Die für Auszubildende in den Caritas-Wohnheimen und Werkstätten zuständige Sozialpädagogin Barbara Hopp freut sich zudem darüber, dass die im vergangenen Jahr begonnene Ausbildung zur Verkäuferin gut angelaufen ist. Eine von drei Lehrlingen in diesem Bereich, die bereits ins zweite Jahr kommen, ist die 25-jährige Jasmin Erdogan. Sie arbeitete nach ihrem Hauptschulabschluss unter anderem in einem Textilgeschäft, weil sie keine Ausbildungsstelle bekam. "Da ich die Chance jetzt bekommen hab’, möcht’ ich sie auch nutzen. Und der Umgang mit Kunden gefällt mir einfach. Ich kann mich mit Leuten austauschen", schildert sie ihre Arbeit im Caritas-Kleidermarkt.

Der 17-jährige Martin Weiß, der zuvor ein berufliches Vorbereitungsjahr als Zerspannungsmechaniker gemacht hatte, freut sich auf die bevorstehende dreieinhalbjährige Lehrzeit als Zweiradmechaniker. Die absolviert er unter anderem in der neuen Caritas-Fahrradwerkstatt. "Das ist mein Traumberuf."

Die ebenfalls 17-jährige Stefanie Dengler, die im Rollstuhl sitzt, freut sich auf ihre Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation, seit sie vor einigen Monaten in den Caritasbüros schon einmal ein einwöchiges Schnupperpraktikum absolvierte. Die junge Frau hatte von einem Pfarrer von der Ausbildung bei der Caritas erfahren.

Neben den neuen zwölf Lehrlingen sind zusätzlich auch drei Jugendliche im Rahmen einer Einstiegsqualifizierung in ausbildungsvorbereitende Praktika übernommen worden. Zwei dieser Jugendlichen aus dem vergangenen Jahr seien nun in regulären Ausbildungsverhältnissen im Verkauf sowie in der Recyclingwerkstatt tätig, informierte der Verwaltungsleiter der Einrichtung, Josef Heiß. Die Caritaseinrichtung sieht in der Nutzung dieses Sonderprogramms mittlerweile eine gute Möglichkeit, benachteiligten jungen Menschen Zukunftschancen zu eröffnen.