Steinbruch abgelehnt

17.09.2009 | Stand 03.12.2020, 4:39 Uhr

Gaimersheim (DK) Aus Sorge um den Landschaftsschutz, aber auch aus Furcht vor Lärmbelästigungen durch zusätzlichen Lkw-Verkehr lehnte der Gaimersheimer Marktgemeinderat den Abbau von Steinmaterial am Rande des Reisbergs nordöstlich von Rackertshofen mehrheitlich ab.

Auf einem über 200 000 Quadratmeter großen Acker sollte der Abbau bis in eine Tiefe von 30 Metern erfolgen, das Material an Ort und Stelle geschreddert und dann per Lkw über gemeindliche Feldwege abtransportiert werden. Gerade an der Grenze zur Schutzzone Naturpark Altmühltal stelle das einen beträchtlichen Eingriff ins Landschaftsbild des Naherholungsgebiets Reisberg dar, sagte Bürgermeisterin Andrea Mickel in der Sitzung am Mittwoch. Ein Steinbruch würde auch eine verheerende Wirkung auf die Tierwelt rund um den Reisberg haben. Über alle Fraktionen hinweg teilten die Markträte Mickels Bedenken hinsichtlich eines Steinabbaus in dieser Größenordnung und lehnten die Bauvoranfrage mit einer Gegenstimme ab.

Durchgewunken wurde dagegen der Bebauungs- und Grünordnungsplan für das Güterverkehrszentrum (GVZ) II und die Erweiterung des Westparks in Ingolstadt. Bereits in den Fraktionsvorbesprechungen hatten sich die Markträte mit den Erweiterungen grundsätzlich einverstanden erklärt. Jedoch sind aus Gaimersheimer Sicht einige Punkte verbesserungsbedürftig: So fehle noch immer ein Verkehrskonzept für den Westen des Stadtgebiets, und auch die Anbindung des Westparks an den öffentlichen Personennahverkehr sei nach wie vor unzureichend. Außerdem sollte die Gaimersheimer Straße durch eine "Trog- oder Tunnellösung" erhalten werden. Ebenso sollte die von einem Finanzdienstleistungsunternehmen vorgeschlagene Querverbindung zwischen der Straße Am Westpark und der Gaimersheimer Straße und eine Querverbindung zum Gewerbegebiet in der Nähe des Carl-Benz-Rings gebaut werden.

Weitere Forderungen des Marktgemeinderats sind die zügige Fertigstellung der Nordumgehung Gaimersheim auf Ingolstädter Gebiet und der Anschluss der Ostumfahrung Etting an die Nürnberger Straße ("Schneller Weg"). Auch sollte mit einem zweiten Anschlussgleis die Lärmbelästigung Gaimersheimer Bürger durch den Rangierbetrieb beim GVZ verringert werden.

Bei der Errichtung von Wintergärten wird laut Bürgermeisterin Andrea Mickel immer wieder die zulässige Geschossflächenzahl (GFZ) geringfügig überschritten. Hier ermächtigte der Marktrat die Verwaltung, künftig bei Wintergärten mit einer Fläche von bis zu 20 Quadratmetern eine Überschreitung der GFZ zu genehmigen.

Außerdem beschäftigte sich der Marktrat mit der Personalsituation an den gemeindlichen Kindergärten. Weil die erzieherischen Aufgaben gestiegen sind, wegen längerer Öffnungszeiten und wachsender Zahlen von betreuten Kindern unter drei Jahren werden eine weitere Erzieherin und eine "Springerin" als geringfügig Beschäftigte eingestellt.