Reichertshofen
Viel ungenutztes Potenzial

Münchner Städteplaner sehen viele Entwicklungsmöglichkeiten in Reichertshofen

19.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:58 Uhr

Reichertshofen (DK) Der Marktgemeinderat Reichertshofen hatte im Juli beschlossen, Antrag auf Aufnahme für die Städtebauförderung zu stellen. Mit der dazu nötigen Grobanalyse war das Münchener Büro Dragomir beauftragt worden, das im Marktgemeinderat die Ergebnisse umfassend vorstellte.

Martin Birgel vom Büro Dragomir wollte dabei vor allem die Aufenthaltsqualität in der Ortsmitte neu beleben. Der historische Markt Reichertshofen hätte durchaus Qualität, dies zeige sich aber nicht in der Gestaltung der Straßenräume, so der Städteplaner. Er ging dabei auch auf Problemfelder wie die Leerstände in der Herrnstraße, bei der Firma Binder oder beim ehemaligen Chinesen ein.

Es sollten wieder vielfältige Geschäfts- und Dienstleistungsstrukturen geschaffen werden, um die Aufenthaltsqualität in der Ortsmitte zu steigern. Auch Problemgebiete wie der Bereich um die Stockau oder die Grundstücke entlang der Bahnlinie würden in die Gestaltung mit einbezogen.

Kritisiert wurde von den Planern außerdem, dass die meisten Einkaufsmöglichkeiten außerhalb der fußläufigen Erreichbarkeit lägen. Auch Schulen, Kindergärten und Vereinshäuser seien eher außerhalb des Zentrums angesiedelt. Das Rathaus besitze ebenfalls eine isolierte Lage, die künftig aufgehoben werden solle. Eine weitere Idee des Büros war, das Gebiet um die Paar als Naherholungsgebiet neu zu beleben. Auch die Ortsteile sollen stärker an den Hauptort gebunden werden.

Die Ideen der Städteplaner stießen beim Gremium auf großen Zuspruch. Waltraud Schembera (SPD) fand es gut, dass „der Prozess jetzt in Gang kommt“ und wies auf die Wichtigkeit der Bürgerbeteiligung hin. Das seien „gute Vorlagen“, man habe „das richtige Büro ausgewählt“, war auch Josef Pfab (CSU) zuversichtlich. Ludwig Heigl (FW) bat noch darum, die medizinische Grundversorgung ebenfalls in die Pläne mit einzuarbeiten. Dem Antrag auf Aufnahme in die Städtebauförderung stimmten alle Räte geschlossen zu.