Pförring
Neugestaltung für die Allgemeinheit

Marktplatzsanierung in Pförring: Anlieger müssen keine Ausgleichsbeiträge zahlen

12.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:05 Uhr
Fast genau vor fünf Jahren, am 6. Dezember 2012, räumte Bauhofleiter Martin Kühner die letzte Absperrung beiseite und gab damit den Marktplatz für den Verkehr frei. Da die Neugestaltung laut Landratsamt überwiegend im öffentlichen Interesse erfolgte, müssen die Anlieger keine Ausgleichsbeiträge für eventuelle Wertsteigerungen zahlen. −Foto: Kügel

Pförring (kue) Die Anlieger müssen keine Ausgleichsbeiträge für die Marktplatzsanierung in Pförring zahlen. Das ist nicht etwa ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk des Pförringer Gemeinderats, sondern das Ergebnis einer Überprüfung durch das Landratsamt.

Die Behörde habe festgestellt, dass die Baumaßnahmen "im Wesentlichen der Allgemeinheit zugutekommen", gab Bürgermeister Bernhard Sammiller bei der Jahresschlusssitzung des Pförringer Gemeinderats bekannt. Die Neugestaltung sei "allein im öffentlichen Interesse" erfolgt und habe zu keiner nennenswerten Bodenwertsteigerung geführt.

Als 2012 der Marktplatz saniert wurde, gelang es, 330 000 Euro und damit rund ein Viertel der Gesamtkosten aus dem bayerischen Fördertopf zu bekommen. Auch nachdem sich der Markt Mitte der 1990er-Jahre aus der Bund-Länder-Städtebauförderung verabschiedet hatte, sollten von den Grundstückseigentümern im Altort zunächst Ausgleichbeiträge in Höhe von 300 000 D-Mark für die Baumaßnahmen der vergangenen drei Jahrzehnte eingehoben werden, berichtete Sammiller. Da die Kosten für die Wertgutachten die Einnahmen überschritten hätten, sei 2000 schließlich eine ähnliche Bagatellklausel zur Anwendung gekommen.

Um, wie von Städteplaner Hans-Peter Dürsch gewünscht, ohne Altlasten in das ISEK-Verfahren gehen zu können, beschloss der Gemeinderat, das vor 50 Jahren ausgewiesene Sanierungsgebiet aufzuheben. Eine "schöne Bescherung" erlebte die Gemeinde mit der Gasleitung, die unter dem Marktplatz liegt. Da die Baufirma keine korrekten Abnahmeprotokolle liefern kann, wollen die Stadtwerke die Leitungen nicht übernehmen.

Ein großes Weihnachtspaket wird nächste Woche bei der Freiwilligen Feuerwehr angeliefert: das dreiachsige Fahrgestell des neuen Feuerwehrautos. Das Wechselladerfahrzeug mit feuerwehrtechnischem Aufbau, Seilwinde und Meilerhaken, das 226 000 Euro kostet und im Januar bestellt wurde, ist erst mit einem Abrollbehälter Wasser, feuerwehrtechnischer Beladung und Feuerlöschkreiselpumpe als Feuerwehrauto einsetzbar.

Die Aufträge für den Abrollbehälter Wasser zum Preis von 158 000 Euro und die Tragkraftspitze für 15 000 Euro erhielt die Firma Rosenbauer. Die Beladung liefert die Firma Jahn für 14 500 Euro. Das komplette Fahrzeug kostet damit knapp 400 000 Euro. Nach Abzug der Zuschüsse von Freistaat und Landkreis muss der Markt dafür rund 250 000 Euro aufbringen und damit etwa 100 000 Euro weniger als für ein herkömmliches Feuerwehrauto.

Das Wechselladerfahrzeug kann verschiedene Beladungen aufnehmen. Geplant ist die Stationierung eines Abrollbehälters mit Hochwasserschutzausrüstung durch den Landkreis. Die Übernahme eines Abrollbehälters Ölwehr des Freistaats haben sowohl Feuerwehr als auch Marktrat bereits vor einem Jahr abgelehnt. Sammiller dankte dem Pförringer Kommandanten Christof Bürzer für die ehrenamtliche Erstellung und Auswertung der Ausschreibung.

Auch Pfarrer Wemhöner und die evangelische Gemeinde Vohburg dürfen sich freuen. Da 214 evangelische Christen aus Pförring zu seiner Gemeinde zählen, wie Wemhöner erklärte, unterstützt der Markt den Neubau des evangelischen Gemeindezentrums mit 20 000 Euro.

AUS DER SITZUNG

Ein kleines Geldgeschenk bekommt die Faschingsgesellschaft Cooldancers . Das zehnte Gardetreffen, das am 7. Januar 2018 in der Römerhalle stattfindet, wird mit 500 Euro gefördert.

Freuen dürfen sich auch die Kinder der Klasse 4b der Grundschule Pförring: Auf ihren Antrag hin soll beim Spielplatz an der Anton-Mödl-Straße für maximal 5000 Euro eine Kletterwand errichtet werden.

Bei der 700-Jahr-Feier wird es nicht nur ein eigens gebrautes Jubiläumsbier geben, sondern auch Jubiläumsbierkrüge. Der Markt stellt dafür maximal 4000 Euro zur Verfügung.

Noch vor Weihnachten soll der Rohbau des Vereinspavillons unter Dach und Fach gebracht werden. Der Auftrag für das Sandwich-Blechdach wurde für 10 000 Euro an die Firma Trickl vergeben. Voraussetzung für den LAG-Zuschuss ist eine zwölfjährige Zweckbindungsfrist. Der Markt Pförring hat deshalb zugesichert, die Pflege und den Unterhalt des Gebäudes zu übernehmen.

Die Asphaltierung der Zufahrt zum Steinbruch Lobsing durch die Firma Streicher wurde nachträglich genehmigt. Die Arbeiten erfolgten im Zuge einer Straßenbaumaßnahme bei Pirkenbrunn und kamen laut Bürgermeister Sammiller so 10 000 Euro günstiger als geplant.

Zu teuer war dem Gemeinderat das einzige Angebot für die Garten- und Landschaftsbauarbeiten im Baugebiet Ettling. Die Ausschreibung wurde aufgehoben.

Die Mittagsverpflegung für die Kinderkrippe wurde an die Firma Eichinger, die von Kindergarten und Schule an die Firma Faulstich vergeben. Der bisherige Lieferant hat zum Jahresende den Vertrag gekündigt. | kue