Münchsmünster
500 Euro Belohnung

In Münchsmünster ist wieder ein Hund vergiftet worden

19.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:20 Uhr
Wurde in Münchsmünster vergiftet: Leo. −Foto: Lamprecht, Susanne, Vohburg

Münchsmünster (DK) "Das ist eine Unverschämtheit, eine Gefährdung und schlicht eine Sauerei", schimpft Münchsmünsters Bürgermeister Andreas Meyer. Gemeint ist damit ein Problem, das in Münchsmünster in den vergangenen Jahren immer wieder einmal, in den vergangenen Monaten aber gehäuft, auftritt: Giftköder, die an Feldwegen ausgelegt oder zum Teil sogar gezielt über Zäune in die Gärten von Hundehaltern geworfen werden.

Jüngstes Opfer: Welsh-Terrier Leo.

 

"Ich kann es beim besten Willen nicht verstehen, wie man darauf kommt, so was zu machen", sagt Herrchen Erwin Roth kopfschüttelnd. "Der Leo hat wirklich keinem was getan. Ist nur an der Leine spazieren gegangen und hat nie jemanden angebellt", bekräftigt seine Frau.

"Das muss jetzt endlich ein Ende haben, das ist einfach nur widerlich."

Bürgermeister Andreas Meyer

 

Der Schock über den Tod des Hundes sitzt tief bei den beiden. Ihr Hund, der erst knapp zweijährige Welsh-Terrier Leo, war ein Mitglied der Familie "und jetzt musste er so leiden".

Womit genau Leo vergiftet wurde, ist zwar noch nicht klar, Roth sagt aber: "Die Tierärzte vermuten, dass es Rattengift war." Darauf, so erzählt er, deuten alle Symptome hin, die sich bei dem jungen Hund zeigten: Am Abend des 25. September verhielt sich Leo merkwürdig, war in der Nacht unruhig, wollte hinaus. "Er hat sich dann erbrochen. Sehr viel und einen komischen weißen Brei, der gar nicht von seinem normalen Futter kommen konnte. Und später hat er dann auch Blut erbrochen."

Schnellstens fuhren die Roths zum Tierarzt. Schon da hieß es: Verdacht auf Rattengift. Eine Vermutung, die auch ein weiterer hinzugezogener Arzt bestätigte. Leo kam in die Tierklinik, war dort mehrere Tage untergebracht und wurde behandelt. "Geholfen hat das aber am Ende auch nichts", sagt Roth.

Zwar habe es zwischendurch geheißen, der Hund sei stabil und könne wieder nach Hause. Dann aber hätten sich scheinbar grundlos mehrere offene Wunden gebildet, aus denen viel helles Blut floss. "Auch das ist typisch für Rattengift", weiß Roth, der sich inzwischen informiert hat. Letztlich, erzählen die Roths, mussten sie Leo am 5. Oktober einschläfern lassen. "Es war klar, dass es nichts mehr wird, und wir wollten ihn nicht leiden lassen", sagen sie.

Ebenso klar war ihnen auch, was danach kam: Ähnlich wie andere, obwohl längst nicht alle betroffenen Hundehalter in Münchsmünster, haben sie Anzeige erstattet. "Ich weiß nicht, ob was rauskommt, aber man kann das nicht auf sich beruhen lassen", sagt Roth. Eine Meinung, die auch Bürgermeister Meyer vertritt: "Wenn die Halter nicht Anzeige erstattet hätten, dann hätte ich es getan", sagt er und fügt hinzu: "Die Gemeinde setzt eine Belohnung von 500 Euro auf Hinweise aus, die dazu führen, dass der Täter ausfindig gemacht werden kann."

Schließlich, so sagt Meyer, sei es schlimm genug, wenn Hunde zu Schaden kämen, "aber es kann halt auch passieren, dass ein Kind so einen Köder isst und dann schaut die Sache doch noch einmal ganz anders aus!". Dazu komme, dass der Fall des toten Welsh-Terriers bei Weitem nicht der erste im Ort sei. "Es werden immer wieder Köder gefunden. An Wegen, an der Ilm und teilweise auch in Gärten", sagte ein Münchsmünsterer, dessen Hund im August vergiftet wurde. Er habe ihn am Morgen tot und blutend im Zwinger gefunden. "Ich habe seit vielen Jahren Hunde, aber so was habe ich noch nie erlebt. Das ist wirklich das Letzte."

Die Hundehalter im Ort sind in jedem Fall alarmiert: Wie schon so oft zuvor lassen viele ihre Tiere nicht mehr unbeaufsichtigt in den Garten. "Wir haben das ja schon öfter gehabt. Jetzt heißt es wieder für ein paar Wochen wachsam sein", sagt ein Halter. Denn wenn es so ablaufe wie bei den letzten Malen, dann komme es jetzt zu mehreren Fällen. Dann sei wieder ein paar Monate Ruhe, bevor die nächsten Hunde vergiftet werden. "Das muss jetzt endlich ein Ende haben", sind sich Bürgermeister und Bürger einig. "Wenn jemand ein Problem hat, dann kann er es sagen, aber das ist einfach nur widerlich!"