Müll-Mails im Namen von Audi

10.11.2009 | Stand 03.12.2020, 4:30 Uhr
Achtung Virenangriff! Im Internet lauern immer mehr Gefahren. Jetzt muss Audi den Missbrauch seiner E-Mail-Adressen abwehren. −Foto: oh

Ingolstadt (sic) Die Netzwerkexperten von Audi müssen sich derzeit mit einem unerfreulichen Phänomen herumplagen: Es kursieren lästige Mails, im Fachjargon Spam genannt, die laut Absender angeblich im Unternehmen verschickt worden sind. Dass Nachrichten unter dem vollen Namen ahnungsloser Audi-Mitarbeiter ins Netz geschleudert werden, ist offenbar neu.

Solcher Spam vermüllt weltweit milliardenfach die Mailboxen. Dass jedoch Nachrichten unter dem vollen Namen ahnungsloser Audi-Mitarbeiter ins Netz geschleudert werden, ist offenbar neu. Die Betroffenen reagierten erschrocken. "Ich habe wirklich nichts gemerkt", hieß es. "Was da alles passieren kann!" Sofort sei der Systembetreuer verständigt worden.
 

Guten Ruf verteidigen

Die Spam-Plage sei momentan generell recht arg, berichten mehrere Kollegen. Die Zahl der Fälle, in denen sich Unbekannte – wie auch immer – der Adressen aus dem E-Mail-Verzeichnis von Audi bemächtigen, scheint sich den Angaben zufolge allerdings noch in Grenzen zu halten.

Audi nimmt die Attacke sehr ernst. "Wir haben das Problem erkannt und bemühen uns um die schnellstmögliche Lösung", teilte der Unternehmenssprecher Armin Götz gestern auf Anfrage mit. Schließlich habe man einen guten Ruf zu verteidigen. Ihm sind noch keine Fälle eines Missbrauchs von Audi-Adressen bekannt und er hofft, dass der Schaden gering bleibt. Derzeit untersuchen die Experten des Hauses, was hinter diesem unschönen Vorfall stecken könnte und welche Gegenmaßnahmen geboten sind.

Es sei möglich, dass ein Angreifer von außen in das Audi-Netzwek eingedrungen ist und Rechner infiziert hat, sagt ein Spezialist für Sicherheitssoftware (siehe Artikel unten). Es könne allerdings genauso sein, dass die unerwünschte Post gar nichts mit Audi zu tun hat, weil jemand die Adressen gefälscht hat, um mit seriösem Anstrich Spam-Mails zu verbreiten. Alles gemäß der Überlegung: Wo Audi draufsteht, da schaut man gerne und unbefangen rein.

Starke Firewalls

Audi vertraue auf seine solide, mit viel Aufwand betreute Sicherheitstechnik, sagte Götz. "Wir haben wirklich sehr gute Spam-Filter und natürlich auch starke Firewalls. Aber die Kollegen von der IT haben mir bestätigt, dass selbst dann noch um die fünf Prozent der Spam-Mails durchkommen." Daher sei es nie ganz ausgeschlossen, dass auch mal Schadsoftware alle Barrieren überwindet und Rechner infiziert. Jetzt tut Audi alles dafür, dass kein Internetnutzer mehr den Firmennamen mit dem bekannten Potenzmittel in Verbindung bringt.