Manching
Sponsorenvertrag fristlos gekündigt

Kelten- und Römermuseum Manching: Markt, Landkreis und Bezirk müssen Defizit auffangen

23.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:10 Uhr
Das Römer- und KeltenMuseum in Manching, et 1./2./3.10.2016 −Foto: Hauser, Johannes

Manching (DK) Gut 900 000 Euro umfasst der Haushalt 2018 des Zweckverbands des Kelten- und Römermuseums Manching. Die drei Partner (Markt Manching, Landkreis Pfaffenhofen und Bezirk Oberbayern) müssen zusätzlich noch ein Defizit wegen eines gekündigten Sponsorvertrags ausgleichen.

Je 125 000 Euro jährlich kommen vom Landkreis Pfaffenhofen und vom Bezirk Oberbayern, 230 000 Euro von Manching: So ist die Finanzierung des Museums Manching geregelt. Was darüber hinaus geht, muss der Markt zahlen. Heuer und im kommenden Jahr werden die Partner aber noch zusätzlich zur Kasse gebeten. Denn Mitte des Jahres wurde überraschend ein Sponsorenvertrag gekündigt, so Bezirkstagspräsident Josef Mederer in der jüngsten Sitzung des Zweckverbands, dessen Vorsitzender er ist. Zwar wurde der Vertrag durch eine Neufassung mit einem reduzierten Betrag ersetzt, aber dennoch entstehen Fehlbeträge von 53 000 und 66 000 Euro für heuer und nächstes Jahr. Um die fehlenden Beträge auszugleichen, wurde vorgeschlagen, die Differenz proportional dem Verteilungsschlüssel aufzuteilen. Der Fehlbetrag soll in diesem Jahr der allgemeinen Rücklage entnommen und ihr im nächsten Jahr wieder zugeführt werden. Der Anteil, den Landkreis und Bezirk jeweils für beide Jahre tragen müssen, beträgt 31 000 Euro, der Mehranteil des Marktes Manching 57 000 Euro.

"Eine Kompensation aus dem laufenden Betrieb war nicht möglich", erklärte Mederer in der Sitzung. Daher hätten sich die drei Partner wegen der Kompensation zusammengesetzt. Im Museumsalltag wird sich die Angelegenheit freilich nicht bemerkbar machen. "Der Betrieb kann aufrecht erhalten werden", so Mederer. Auch der stellvertretende Landrat Anton Westner befürwortet das Vorgehen. Im Kreistag sei von den Fraktionssprechern Zustimmung signalisiert worden.

Neben den Betriebskostenanteilen werden die Eintrittsgelder (inklusive Führungen) mit gut 70 000 Euro wohl den größten Einnahmeposten ausmachen. Rund halb so viel kommt durch Spenden zusammen. Der größte Ausgabeposten sind die Personalkosten mit rund einer halben Million Euro. Die Ausgaben für Verwaltung und laufenden Betrieb liegen bei rund 260 000 Euro.

Auch das Energie-Audit für das Kelten- und Römermuseum in Manching liegt mittlerweile vor. Die Energiekosten für das große Gebäude sind beträchtlich, wobei nicht nur die Heizung, sondern auch die Kühlung Strom zieht. Die Möglichkeiten zur Energieeinsparung werden aber als schwierig eingeschätzt. Das Gutachten soll aber noch genauer geprüft werden.

Das Museum hat auch eine neue Datenschutzbeauftragte in Person der neuen Hauptamtsleiterin des Marktes. Irene Reichel hat dieses Amt bereits in der Gemeinde Petershausen ausgeübt, wo sie früher beschäftigt war. Allerdings wird sie dieses Amt nur vorübergehend ausüben. Ab Ende Mai 2018 soll eine externe Firma den Datenschutz überwachen. Der Grund: Nach dem neuesten EU-Recht ist dies ab diesem Zeitpunkt möglich.

Mederer wies schließlich auch auf die vor kurzem eröffnete Sonderausstellung "Zoom Dich in die Römerzeit" hin, die noch bis Anfang Juli 2018 läuft. Anschließend ist Kunst der Kelten aus den Beständen der Staatssammlung in München zu sehen.