Manching
Geschlechterkampf im Rat

Außenanlagen am Bürgerhaus: Männliche Pflanztrogfans gegen Baumfreundinnen

24.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:04 Uhr

Manching (DK) Routineangelegenheiten bestimmten die jüngste Manchinger Gemeinderatssitzung. Nur bei der Bepflanzung der Außenanlagen bewiesen die Räte ihre fundierten Kenntnisse als Gartler.

Das einzige Interessante war die Gestaltung der Außenanlagen beim neuen Bürgerhaus im Donaufeld, die wegen zusätzlicher Kosten für einen Bodenaustausch, einer Schranke für den Parkplatz und einem Müllhaus mit 190 000 Euro zu Buche schlagen. Allerdings hat die Regierung eine separate Förderung in Aussicht gestellt.

Im Zuge des Baus hat ein großer Baum im künftigen Außenbereich des Bürgerhauses offenbar doch einigen Schaden erlitten. Bei einem Ortstermin soll geklärt werden, ob der Baum noch zu retten ist.

Ihre Kenntnisse als Gartler konnten die Räte dann bei der Frage der Bepflanzung des Innenhofs des Bürgerhauses unter Beweis stellen. Das Planungsbüro Hackl-Hofmann aus Eichstätt hatte einen Baum und Sträucher vorgeschlagen, die nicht vom asiatischen Laubholzbockkäfer befallen werden, wie etwa Magnolien. Eine Alternative wären Pflanzkästen, die aber dann natürlich bewässert werden müssten.

CSU-Fraktionschefin Birgid Neumayr kann sich mit Magnolien nicht so recht anfreunden. Sie will stattdessen einen einheimischen Baum, nicht zuletzt wegen der Tierwelt. Ihre Parteifreundin Hannelore Besl brachte die Sprache dann auf eine Zier- oder Säulenkirsche, während Petra Zimmermann (FW) eine Hopfenbuche ins Spiel brachte. Zweite Bürgermeisterin Elke Drack (SPD) wollte gar nicht so ins Detail gehen, sondern plädierte wegen des eher „puristischen Gebäudes“ für einen Baum statt eines Pflanztrogs.

Im Gegensatz zu den Damen geben die meisten Herren, namentlich Xaver Huber (FW), Hans Huber (CSU) und Adolf Engel (FW), dem Kübel den Vorzug, und zwar (wie sollte es anders sein) aus praktischen Gründen: weniger Pflege und die Möglichkeit, den Trog bei Veranstaltungen zu verschieben. Am Ende setzte sich parteiübergreifend die Pflanztrog-Fraktion gegen die Baumanhängerinnen durch.

Die technischen Fragen waren alle schon vorbesprochen, die Abstimmung nur Formsache. So wurde die Entwurfsplanung für die Erneuerung der Gebäudetechnik im Lindenkreuz für knapp 400 000 Euro ausgeschrieben sowie der neue Zeitplan für die Ausschreibung der Paarterrasse und der Brückenverbreiterung abgesegnet. Keine Gegenstimmen gab es auch bei der neuen Ortschronik, die für 19,90 Euro verkauft wird.