Lenting
Balanceakt auf einem Rad

12.09.2011 | Stand 03.12.2020, 2:25 Uhr

Lenting (DK) Es lief richtig gut bei der 90-Jahr-Feier des Turn- und Sportvereins. Der Festwirt des Jurafestes stellte das großräumige Zelt, wie es sich ein Jubiläumsverein im allgemeinen nicht leisten kann, zur Verfügung. Dazu war nach trüben Tagen noch einmal der Sommer zurückgekehrt.

Zahlreiche Mitglieder aus den anderen Ortsvereinen formierten sich am Sonntagvormittag zu einem stattlichen Festzug vom Rathaus auf den Jurafestplatz. Auffallend dabei die Einkleidung sehr vieler Mitglieder aus den acht Abteilungen des Vereins: Sie trugen das neue T-Shirt in der Vereinsfarbe Grün. Dank der merklich gestiegenen Temperatur fiel ihnen das Tragen der leichten Kleidung nicht schwer.

Beim Festgottesdienst im gut gefüllten Bierzelt erinnerte Pfarrer Josef Heigl an die Gründerväter und die vielen Vorstände, denen man für ihren freiwilligen Einsatz zu danken habe. Eine Gleichheit von Kirche und Sport sah er in dem Leitbild, dass beide Mannschaften seien, die das Beste geben sollten. Nur so könnten sie gewinnen, sagte der Pfarrer – und: „Mannschaften sind wir irgendwie alle, auch im Leben“.

Zahlreiche Ehrengäste und Mitglieder konnte Vorsitzender Franz Wittmann begrüßen, darunter den Ehrenvorsitzenden Michael Mirlach, Bürgermeister Ludwig Wittmann, MdB Reinhard Brandl, Geistlichkeit, Gemeinderäte und eine starke Abordnung des FC Hepberg mit Bürgermeister Albin Steiner. Auch Gäste aus Greding waren wiederum im Zelt. Diesmal handelte sich um ein Dutzend junger Burschen und Mädchen mit dem Aufdruck „Maibaumfreunde“ auf ihren Trikots.

In seinem kurzen Rückblick erinnerte Vorsitzender Wittmann an die Gründung im Jahr 1921 mit den damaligen Abteilungen Fußball und Turnen. Dem Wirken vieler Vorstände, Abteilungsleiter und Mitglieder sei es zu verdanken, dass der TSV Lenting nun aus acht Abteilungen bestehe und sich bei rund 1500 Mitgliedern eingependelt habe.

Eine recht ungewöhnliche Ehrung konnte der TSV-Vorsitzende mit seinen Stellvertretern Manfred Lüdke und Wilfried Holzapfel mit dem Jubiläum verbinden: Im Jahr 1921 kam, wie der Turnverein, auch Franz Xaver Wittmann auf die Welt. Der spätere Fußballer und gleichaltrige 90-Jährige erhielt zur Feier des Tages einen Geschenkkorb sowie eine Urkunde.

Ebenfalls nicht alltäglich waren zwei weitere Auftritte im Volksfestzelt. Auf der schnell montierten Behelfsbühne zeigte die Sparte Karate, wie man schnell und nicht ganz lautlos zu Boden gebracht werden kann. Eine Gruppe der neuen Abteilung Einrad ließ ahnen, dass dessen Beherrschung mehr Fertigkeit verlangt als der Umgang mit vier oder wenigstens zwei Rädern.

Auch bei Beachvolleyball und Fußballtennis konnten die Besucher im Laufe des Nachmittags auf den nahen Sportplätzen zusehen. Der TSV spornte auch auf andere Weise zum Mitfeiern an. Jedes anwesende Mitglied konnte sich die Marke für eine Maß Freibier oder ein Limo abholen.