Ingolstadt
Aus allen Rohren

Auf dem Landesgartenschaugelände entsteht ein 3000 Quadratmeter großer Wasserspielplatz

14.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:25 Uhr
  −Foto: Eberl, Därr Architekten

Ingolstadt (DK) Familien, die nächstes Jahr die Landesgartenschau besuchen, werden gut beraten sein, Wechselkleidung für die Jüngsten im Gepäck zu haben.

Denn da, wo heute noch Schaufelbagger über den staubtrockenen Untergrund rumpeln, entsteht einer der größten Wasserspielplätze Deutschlands. Derzeit wird der Untergrund vorbereitet und rund 5000 Tonnen Kies verteilt. Da und dort ragen blaue Rohre aus der Erde. In ihnen wird Trinkwasser zu den Düsen, Fontänen und Wasserkanonen geleitet, an denen sich junge Besucher der Landesgartenschau austoben können. Ein eigener Bereich ist für Kleinkinder vorgesehen. In schwarzen Leitungen verläuft das Grundwasser, das aus dem Brunnen stammt, der eigens auf dem LGS-Gelände gebohrt worden ist. Es speist unter anderem den Landschaftssee nördlich des Wasserspielplatzes und wird zum Gießen verwendet. "Dafür nehmen wir natürlich kein Trinkwasser", betont Christian Berktold, der technische Leiter der Landesgartenschau-Baustelle.

Der Wasserspielplatz, davon sind er und LGS-Sprecherin Katrin Guth überzeugt wird nicht nur für Kinder einer der Höhepunkte der Schau sein. "Wasser zieht Menschen immer an", sagt Guth. Das sehe man etwa auf dem Gelände der Ingolstädter Landesgartenschau 1992. Im Klenzepark sind die Brunnen und der Wasserlauf noch heute besonders beliebte Plätze. Auch der neue Wasserspielplatz wird die Landesgartenschau 2020 überdauern und zur festen Einrichtung werden. Zum Spielplatz gehören eine Boulderwand und eine große Seilkonstruktion mit Kletterseilen, Brücken, Nestern und Tunneln. So kann das Areal auch bei nicht-sommerlichen Temperaturen genutzt werden. Im Herbst und Winter werden die Spritzen und Düsen deaktiviert.

Berktold geht davon aus, dass vor allem Ingolstädter, die eine Dauerkarte haben, von dem Wasserspielplatz profitieren könnten. "Wer nur einen Tag auf der Landesgartenschau ist, wird vielleicht nicht stundenlang am Spielplatz bleiben wollen", vermutet er. Bei den Bewohnern des Piusviertels oder Einkäufern im Westpark wird er aber bestimmt ein beliebtes Ausflugsziel werden, ist er sich sicher. "Vor allem, weil Kinder bis zwölf Jahren ohnehin keinen Eintritt zahlen", ergänzt Guth. Der Zugang vom Parkdeck des Westparks wird einmal direkt vom Einkaufszentrum zum Spielplatz führen.

Das Thema Wasser wird auch an anderen Stellen eine große Rolle bei der Landesgartenschau spielen. An den Wasserspielplatz wird sich südlich der so genannte Wasserwald anschließen. Aus Stahlrohren werden Wassertropfen und -schleier ein nasses Blätterdach bilden, dass an heißen Sommertagen Erfrischung bieten soll. Auch hier wird es Wippen, Knöpfe und Hebel geben, über die die Besucher die Düsen individuell regeln können.

Noch ein bisschen weiter südlich schließen sich die Wassergärten an. Mehrere Becken werden mit Wasserpflanzen bestückt, die Besucher können über schwimmende Pontons den Gewächsen näherkommen. An einer Stelle teilt eine betonierte Furt einen Teich. Wer in ihr steht, blickt mit den Augen auf der Höhe des Wasserspiegels über den kleinen See. "Hier wird eine ganz andere Flora und Fauna entstehen als sonst auf dem Gelände", erklärt Berktold. Die Natur wird das Areal von selbst mit Libellen, Amphibien und eventuell Fischen beleben, die im Gefieder von Wasservögeln einfliegen werden. Die ersten Bewohner sind schon da. "Ein Entenpärchen fühlt sich schon seit einiger Zeit ganz wohl in unserem Landschaftssee", berichtet Berktold. "Mal sehen, wer noch folgt. "

 

Johannes Hauser