Kösching
Ein "Vorzeigestandort" im Landkreis

BRK-Bereitschaft Kösching feierte ihr 90-jähriges Bestehen

12.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:33 Uhr

Foto: Jutta U. Otto Frühmorgen

Kösching (DK) Mit einem großen Festtag feierte die Rotkreuz-Bereitschaft Kösching ihr 90-jähriges Bestehen. Der Festausschuss hatte ein attraktives Programm vorbereitet mit Festzug, ökumenischem Gottesdienst und Ehrungen. Am Nachmittag gab es ein buntes Angebot für Kinder und Erwachsene.

Bereits um 9.45 Uhr versammelten sich die Fahnenabordnungen der Köschinger Vereine auf dem Marktplatz. Pünktlich um 10 Uhr zogen sie, angeführt von Landrat Anton Knapp und Bürgermeisterin Andrea Ernhofer und musikalisch begleitet vom Spielmannzug, über die Bahnhofstraße und Krankenhaustraße zur Klinik. Mit dem gemeinsamen Lied "Großer Gott, wir loben dich", am Akkordeon begleitet von Adam Greis, begann auf dem großen BRK-Gelände der ökumenische Gottesdienst.

In seiner Predigt erinnerte Pfarrer Christoph Schürmann an Henry Dunant, den Gründer des Roten Kreuzes. Für ihn sei der christliche Glaube die Kraft seines Handelns und die Quelle seiner Nächstenliebe gewesen. Deshalb gelte seit der Gründung des Internationalen Roten Kreuzes vor 153 Jahren das Motto "Aus Liebe zum Menschen". Schürmann legte anhand des Titusbriefes überzeugend dar, wie Gott aus einem "Leben im Minus" ein "Leben im Plus" mache - aus Liebe zum Menschen. Zur tätigen Nächstenliebe gehöre die Hilfe bei Notfällen, wie sie die BRK-Bereitschaft Kösching seit 90 Jahren nach dem Vorbild des Barmherzigen Samariters leiste. Im Jahre 2015 hätten sie bei 22 000 Stunden ehrenamtlichen Dienstes geholfen, vor allem beim Krankentransport. "Kommen, Barmherzigkeit zeigen, retten" - das sind nach den Buchstaben des BRK die wichtigsten Dienste des Roten Kreuzes, so Pfarrer Schürmann.

Nach den Fürbitten, vorgetragen von Pfarrer Johann Kauschinger, und einem gemeinsamen Vaterunser spendeten die beiden Geistlichen allen Anwesenden den Segen. Anschließend segneten sie die bereitgestellten Rettungsfahrzeuge.

Danach nutzte Bereitschaftsleiter Daniel Juszczuk die Gelegenheit, die Ehrengäste persönlich zu begrüßen: Landrat Anton Knapp, die drei Köschinger Bürgermeister mit Gemeinderäten, die Vertreter des Kreisverbands sowie über 20 Fahnenabordnungen der Köschinger Vereine.

In seinem Grußwort lobte Landrat Anton Knapp den sozialen Dienst am Nächsten und das ehrenamtliche Engagement der Köschinger Sanitätsbereitschaft an 365 Tagen im Jahr. Er wies auf den "Quantensprung" hin, der in den vergangenen Jahrzehnten zu einer deutlichen Verbesserung der Einsatzmöglichkeiten durch die technische Ausrüstung und hohe Qualifikation der Mitarbeiter geführt habe. Als BRK-Kreisvorsitzender würdigte er den Standort Kösching als "Vorzeigestandort" im Landkreis Eichstätt und darüber hinaus.

Bürgermeisterin Andrea Ernhofer erinnerte an das Jahr 1926. Im gleichen Jahr, als das Kriegerdenkmal errichtet worden war, hätten Köschinger Bürger mit viel Verantwortungsbewusstsein und Gemeinsinn die Initiative ergriffen, eine karitative Organisation zu schaffen und zu unterstützen, die sich humanitären Werten verpflichtet fühlt. Diese Rotkreuztätigkeit lebe von den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die Helfen zu ihrem Beruf gemacht hätten. "Aber ohne Ehrenamt und selbstlosen Einsatz gibt es kein Gelingen."

Im Rahmen des Jubiläums wurden zahlreiche Männer und Frauen aufgrund ihres jahrzehntelangen Dienstes zu Ehrenmitgliedern der BRK-Bereitschaft Kösching ernannt: Hildegard Baumann, Emma und Maria Franke, Gerd Hader, Isidor Harrer, Helmut Hüttner, Franz Liepold, Hermine und Ulrich Milde, Werner Prosch und Ernst Welser. Darüber hinaus erhielten elf Frauen als Helferinnen im Blutspendedienst eine Ehrenurkunde mit Plakette: Hildegard Baumann, Rita Brechschmidt, Maria Franke, Anni Geisenfelder, Anni Lechner, Ulrike Prügel, Sabine Ring, Gisela Schöpfl und Hildegard Straßer.

Am Nachmittag nutzten viele Besucher die Möglichkeit, eine historische Ausstellung des Rotkreuz-Museums Nürnberg zu besichtigen. Dabei konnten sie alte Krankentragen, eine Räderbahre (Handmarie), eine Sanitätskutsche, Uniformen und Ehrenzeichen bewundern, ebenso Originalfahrzeuge ab dem Baujahr 1960. Die BRK-Bereitschaft Kösching hatte ihre eigene Geschichte auf großen Bildtafeln präsentiert, der Geschichtsverein ergänzte diesen historischen Teil durch seltene Dokumente aus dem Marktarchiv.

Für die Kinder gab es außerdem ein attraktives Programm beim Tag der offenen Tür mit Quiz, Schminken und Prägen eigener Buttons. Die Bereitschaftsjugend und der Sanitätsdienst der Realschule Kösching waren eifrig beschäftigt, den Blutzucker und den Blutdruck zu messen.