Kösching
Aufklärung über Feuergefahr

Erster Lehrgang "Brandschutzerziehung in der Grundschule" im Kreis

01.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:58 Uhr

"Ab ins Freie": Für große Begeisterung sorgte eine Evakuierungsübung für Köschinger Grundschüler. Dabei trugen die Kinder sogenannte Fluchthauben. - Foto: Feuerwehr

Kösching (DK) Wird die Feuerwehr gerufen, ist es zu spät für Sicherheitsmaßnahmen und Vorsorge. Den Wehren ist es deshalb sehr wichtig, die Bevölkerung über Gefahren aufzuklären. Dies fängt bereits bei Kindergarten- und Schulkindern im Rahmen der Brandschutzerziehung an.

Um Feuerwehrleute auf diesen wichtigen "Aufklärungsdienst" optimal vorzubereiten, fand in Kösching erstmals im Landkreis Eichstätt ein Lehrgang für Brandschutzerzieher statt.

Es ist ein erschreckender Wert: Pro Jahr kommen rund 6000 Kinder bei Bränden in Deutschland zu Schaden. "Den Feuerwehren ist es daher eine Herzensangelegenheit, Kinder über die Gefahren und Auswirkungen von Feuer aufzuklären", sagt Kreisbrandmeister Alois Girtner. Viele Feuerwehren im Landkreis Eichstätt setzen daher sogenannte Brandschutzerzieher ein, die Jahr für Jahr Kindergartengruppen und Schulklassen besuchen. "Hierbei erlernen die Kinder unter anderem den richtigen Umgang mit Feuer, das korrekte Verhalten im Brandfall sowie die Funktion von Löschgeräten", so Girtner weiter.

Um den künftigen Brandschutzerziehern einen Leitfaden bei der Vermittlung der Inhalte bieten zu können, fand jetzt ein spezieller Lehrgang auf Landkreisebene statt. "Hierbei handelte es sich um einen der ersten in ganz Oberbayern", erzählt Girtner stolz.

Wie bei vielen Schulungen stand am Anfang die Theorie im Vordergrund. So gingen die Teilnehmer aus den Feuerwehren Buxheim, Ochsenfeld, Schernfeld und Wettstetten zunächst auf die Grundlagen - wie etwa den didaktischen Umgang mit Kindern - ein.

Einen breiten Rahmen der Ausbildung nahm der Einsatz des Brandschutzerziehungskoffers und des sogenannten Rauchhauses ein. Als Dozenten fungierten mit Karin Meier aus Kösching und Manfred Muthig aus Hepberg wahre "Urgesteine" der Brandschutzerziehung.

Den Abschluss des knapp zwölfstündigen Lehrgangs bildeten Unterrichtseinheiten mit einer Klasse der Grundschule Kösching. Mit den Kindern wurde dabei ein kompletter Brandschutzerziehungsunterricht - angefangen vom Absetzen eines Notrufs über den gefahrlosen Umgang mit Streichhölzern bis hin zum Verhüten von Bränden - durchgeführt. Für große Begeisterung sorgte eine Räumungsübung, bei der die Kinder mit sogenannten Fluchthauben kriechend das Klassenzimmer verließen. Begleitet wurden sie dabei von einem komplett ausgerüsteten Atemschutzgeräteträger.

Um den Kindern einen Einblick in die Beladung eines Feuerwehrfahrzeugs ermöglichen zu können, rückte auch kurzerhand die Köschinger Wehr mit ihrer modernen Drehleiter und einem Löschfahrzeug an.

"Wir sind sehr stolz darauf, dass wir mit diesem Lehrgang Pionierarbeit für den Kreisfeuerwehrverband Eichstätt geleistet haben", zeigte sich Kreisbrandmeister Girtner zufrieden und fügte an: "Unsere Brandschutzerzieher leisten einen unschätzbaren und ehrenamtlichen Dienst - da ist es selbstverständlich, dass sie das nötige Know-how vorab mit an die Hand bekommen."