Ingolstadt
"Wir waren erstaunt, wie gut das angenommen wurde"

Körnermagazin-Gelände: JKV-Geschäftsführer Roland Hörner freut sich über die Reaktionen im Gestaltungsbeirat

21.03.2019 | Stand 23.09.2023, 6:19 Uhr
Von der Unterführung des Kavaliers Heydeck aus würde man Remise und Turm auf dem Körnermagazin-Gelände mit Backsteinfassade und Glasaufsatz so sehen - wenn die Pläne des Architekten Peter Böhm tatsächlich so umgesetzt werden. Dem Gestaltungsbeirat gefielen sie schon mal sehr gut. −Foto: Peter Böhm, Köln

Ingolstadt (DK) Glas und Backstein sollen künftig auf dem Körnermagazin-Gelände eine gewinnbringende Verbindung eingehen.

So stellt es sich Eigentümer Jürgen Kellerhals von der Firma JKV vor. Am Mittwoch stellte sein Architekt Peter Böhm diese Vision im Gestaltungsbeirat vor - und das Gremium war offenbar begeistert. "Wir waren erstaunt, wie gut das angenommen wurde", sagte gestern JKV-Geschäftsführer Roland Hörner. Allerdings seien sie natürlich selbst vorher auch schon von dem Plan des renommierten Architekten überzeugt gewesen - "weil es die Historie der Stadt widerspiegelt".

Wie gestern berichtet, erhält die Geschützremise an der Esplanade, ein denkmalgeschützter Backsteinbau aus dem 19. Jahrhundert, laut Plan einen zweigeschossigen Aufbau. Dieser, so erklärt Hörner, soll aus Glas sein. Was dort hineinkommt, das sei noch sehr vage. Klar ist, dass man in dem viergeschossigen Bau mit einer Grundfläche von 1000 Quadratmetern großflächige Büros anbieten könnte. Da liegt natürlich eine Verbindung zur benachbarten Technischen Hochschule (THI) nahe. Interesse von dort sei natürlich grundsätzlich da, sagt Hörner. Aber das müsse dann verhandelt werden. Unten stellt sich der Investor unter anderem Gastronomie vor - um den Platz zu beleben.

Im ebenfalls denkmalgeschützten Industriebau Körnermagazin, das in seiner Struktur genauso erhalten bleiben soll, stellt sich der Architekt ein Studentenwohnheim vor. Unten könnten kleinere Büros, etwa für Start-up-Unternehmen, die dem nahen Digitalen Gründerzentrum entwachsen sind, entstehen. Neu gebaut werden soll ein achtgeschossiger Turm, der die Optik der (umgebauten) Geschützremise aufnimmt: unten Backsteinfassade, oben Glas. JKV möchte darin ein Businesshotel errichten. Die Auslastung der Hotels gehe zwar gerade in der ganzen Stadt zurück, sagt Hörner. Doch er gehe davon aus, dass das Hotel "super laufen" werde, wenn erst einmal das Kongresszentrum errichtet sei. "Der Standort ist ja für ein Hotel herausragend. " Er sehe es auch als Ergänzung zum geplanten Kongresshotel. "Wir sind mit den jetzigen Planungen schon sehr zufrieden", erklärt Hörner.

Dass der Turm an der geplanten Stelle die vorgesehene Außengastronomie beeinträchtigen könnte, wie es Lechner-Museums-Kurator Daniel McLaughlin befürchtet, glaubt Hörner nicht. "Es kann sein, dass er am Nachmittag einen leichten Schatten wirft, aber die Grundfläche ist ja nicht so groß. Das ist definitiv kein Problem. "

"Nicht ganz glücklich" sei er allerdings mit den Kieselsteinen vor dem Museum. Im Körnermagazin seien mit den Steinen schon alle Fenster eingeworfen worden - dieses Schicksal würde dann auch einmal den Neubauten drohen. Als ebenfalls "nicht ganz optimal" bezeichnet der JKV-Geschäftsführer den Platz hinter dem Körnermagazin, auf dem das Heizkraftwerk steht. Aber das sei erst einmal Sache der Stadtwerke. Sie seien erst einmal froh, dass das Projekt jetzt vorankomme. "Wir machen ja schon lange mit dem Gelände rum. " Der Rechtsstreit mit der Stadt wegen der Frage, ob Körnermagazin und Remise denkmalgeschützt sind oder nicht, habe die Pläne um Jahre zurückgeworfen.

Dieses Jahr könne man wohl noch nicht mit der Umsetzung beginnen, glaubt Hörner. Erst einmal werde das Projekt im Planungsausschuss des Stadtrates am kommenden Dienstag vorgestellt, und irgendwann müsse dann ein Bebauungsplan aufgestellt werden. "Und dann kann man das Stück für Stück umsetzen. Wir sehen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. "

Thorsten Stark