Kasing
Spielplatz für kleine Seeräuber

Alfons Treffer aus Kasing baut im Garten Piratenschiff für seine Enkel Tim und Ben

25.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:15 Uhr

Foto: Tanja Stephan

Kasing (DK) Familie Treffer aus Kasing ist im Piratenfieber: Seit Opa Alfons ein sieben Meter langes Freibeuterschiff in den Garten gebaut hat, verwandeln sich der vierjährige Tim und sein zweijähriger Bruder Ben jeden Tag in "Captain Hook und Mr. Smee".

Der Mast mit der Totenkopfflagge ist schon von der Straße aus zu sehen: Er ragt hinter dem Haus der Familie hervor, wo Tim und Ben - furchteinflößend mit Augenklappe und Säbel - ihre Besucher erst einmal gründlich begutachten, bevor sie entscheiden, welche Landratte an Bord gehen darf. Und das scheint eine große Ehre zu sein. "An guten Tagen dürfen wir auch mal hoch", sagt Susanne Treffer lachend, während die Kinder der 33-Jährigen in der Kajüte begeistert eine Schatzkiste mit golden bemalten Kieselsteinen präsentieren. Was die Mutter besonders erstaunt, ist die Reinlichkeit ihrer beiden Seeräuber: "Am allerliebsten machen sie den Frühjahrsputz", sagt sie und zeigt auf einen Eimer mit Wasser, der an der Reling steht.

Seit Mitte März sticht das sieben Meter lange Piratenschiff jeden Tag von Kasing aus in See. Schon vorher war der "kinderfreundliche Garten" der ganze Stolz von Susanne und Thomas Treffer. Zwischen den blühenden Beeten, einer riesigen Voliere mit Dutzenden exotischen Vögeln sowie einem Freilaufgehege für Kaninchen und Meerschweinchen stehen Sandkasten, Schaukel, Rutsche und Trampolin. Thomas Treffer hat den Garten 2009 nach dem Hausbau selbst angelegt. "Garteln ist meine Leidenschaft", sagt der 35-Jährige. Seine Frau sieht sich dabei eher als "Hilfsarbeiterin beim Unkrautjäten".

Auch das Piratenschiff ist Marke Eigenbau. "Tim spielt seit einem Jahr am liebsten Pirat, und das hat der Opa aufgeschnappt", sagt Susanne Treffer. Thomas' Vater Alfons habe das Projekt gemeinsam mit Freunden - besonders hervorzuheben sei Schiffsbaumeister Wolfgang Fischer - in Angriff genommen. Aus übrig gebliebenem Bauholz entstand das Schiff nach und nach in einem Köschinger Sägewerk, bevor es schließlich demontiert, mit einem Traktor nach Kasing transportiert und dort wieder aufgebaut wurde. "Wir haben erst gedacht, das Schiff kommt zum Opa in den Garten", gibt Susanne Treffer zu. Der hatte aber wohl andere Pläne. "Jetzt steht es eben auf unserem gepflegten Rasen, dafür musste das Trampolin umziehen." Die Bedingung der Mutter: Die Stelzen, auf denen das Schiff anfangs wie eine Art Baumhaus stand, mussten weg. "Das wäre uns dann doch ein bisschen zu groß geworden." Die Eltern haben sich inzwischen mit dem Schiff angefreundet. "Wir haben einen Super-Opa und sind sehr dankbar dafür, dass er das für die Kinder gemacht hat", sagt Susanne Treffer.

Die kleinen Seeräuber haben das Schiff bereits nachgerüstet: Mittlerweile hat es einen frischen Anstrich, einen einholbaren Anker, ein Steuerrad und zwei Fahnen - die bayerische war Opa Alfons besonders wichtig. Auf die Frage, was ihnen an ihrem Piratenschiff am besten gefällt, antworten Tim und Ben ganz einfach: "Alles." Als Nächstes wünschen sie sich laut Mama Susanne ein Paddelboot, das "hinterherschwimmen kann, weil ja nicht jeder auf das große darf". Die Kindergartenfreunde samt Erzieherin hätten ihren Besuch schon angekündigt.