Ingolstadt
Elf Manager und ein Pizzaofen

Audi-Führungskräfte machen sich beim Freiwilligentag im Peter-Steuart-Haus nützlich

21.07.2013 | Stand 02.12.2020, 23:53 Uhr

Einsatz mit dem Akkuschrauber: Elf von insgesamt 450 Helfern betätigten sich am Samstag im Garten des Peter-Steuart-Hauses als Handwerker - Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) Im Berufsleben gehören sie zum Management des Audi-Konzerns. Am Samstag sägten, schraubten und hämmerten elf gestandene Führungskräfte des Ingolstädter Automobilherstellers zum Wohle der Menschen, „die von der Sonne nicht so beschienen sind“, wie Peter Kössler es formulierte.

So wolle man Verantwortung leben und „zusammenwachsen mit der Region“, sagte der Audi-Werkleiter. Mitmachen ist doch Ehrensache – unter diesem Motto starteten am Samstagmorgen 450 Audi-Mitarbeiter in den zweiten Freiwilligentag, initiiert von der Ingolstädter Autoschmiede. Die Helfer engagierten sich in ihrer Freizeit in insgesamt 57 gemeinnützigen Projekten in Ingolstadt und der Umgebung, legten unter anderem Gärten und einen Barfußpfad an, zimmerten ein Baumhaus und organisierten ein Kinderfest.

Im Peter-Steuart-Haus für Kinder, Jugendliche und Familien in Ingolstadt haben sich zehn Audi-Mitarbeiter gleich auf zwei Projekte gestürzt: Zuerst planten und bauten sie einen Sandkasten, anschließend ging es, ausgestattet mit Akkuschrauber und Kreissäge, an die Einhausung des neuen Pizzaofens im Garten.
 

Im Peter-Steuart-Haus sind die Führungskräfte bereits gute Bekannte: Schon im letzten Jahr, als der Freiwilligentag erstmals stattfand, waren sie dort zu Gast und verlegten einen Rollrasen. „Ich finde es sehr schön, dass die Mitarbeiter des Standorts Ingolstadt ihre Freizeit zur Verfügung stellen“, sagte Kössler. „Wir wollen nicht nur durch Steuern etwas zurückgeben, sondern auch durch soziales Engagement.“ Außerdem entstünden auf diesem Weg auch persönliche Beziehungen.

Wer bisher meinte, Audi-Manager könnten nur vom Schreibtisch aus die Strippen ziehen, der wurde während der kurzweiligen Bauphase bei extremer Hitze eines Besseren belehrt: Unter Mithilfe von Erziehungsleiter Josef Finkenzeller ging die Einhausung samt Bedachung schon kurz nach der Mittagspause in die letzte Etappe, wurde Fichtenbrett für Fichtenbrett in die richtige Länge gebracht und angeschraubt. „Wir werden noch etwa zwei Stunden brauchen“, zeigte sich Kössler zuversichtlich. „Das sind Leute, die zulangen können“, bestätigte dann auch Finkenzeller und lobte zudem die Idee zum Freiwilligentag und das gute Miteinander. Das fachliche Wissen der mit einem Ingenieursstudium ausgestatteten Helfer habe sich in der Praxis bewährt.

Ähnlich sah es auch Thomas Herrmann, Gesamtleiter des Peter-Steuart-Hauses: „Es haben alle eifrig und mit großem Ehrgeiz mitgemacht, trotz sengender Hitze.“ Aufkommende Probleme beim Bau seien mit Bravour gelöst worden.

Das Angebot von Audi würde das Haus im kommenden Jahr gerne wieder in Anspruch nehmen, so der Leiter. Eine konkrete Idee, welches Vorhaben man dann umsetzen möchte, gebe es aber noch nicht. „Es soll Spaß machen und eine kleine Herausforderung sein“, sagte Herrmann. Denn man möchte die Hilfsbereitschaft ja nicht überstrapazieren. Im Peter-Steuart-Haus wird die Audi-Führungsmannschaft wahrscheinlich aber schon viel eher wieder zu Besuch sein. Dann, wenn der Pizzaofen geheizt wird, um die Einhausung einzuweihen. Dafür haben die Gäste schon die Einladung erhalten. Mit Begeisterung gehobelt und gebohrt hat auch Audi-Teammitglied Rüdiger Recknagel: „Das hat Spaß gemacht, weil man das sonst nicht gewöhnt ist als Manager.“ Und manch einer mag an diesem Tag eine neue Leidenschaft für sich entdeckt haben, ist sich Recknagel sicher: „Wir schrauben zu Hause weiter.“